Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Pink Floyd › Re: Pink Floyd
j.w.Nun, ich machte die Erfahrung jetzt bei dem LP-Reissue. Die CD habe ich vor über 20 Jahren gekauft und wurde mit der Platte nach dem gradiosen Debüt nie richtig warm – jetzt auf LP hatte ich den Eindruck, dass die Wahrnehmung der einzelnen Plattenseiten mir halfen die Musik von dem Album mehr würdigen zu können. Diese Erkenntnis kann also auch Musikbegeisterten aus meiner Generation wachsen…
Das finde ich völlig nachvollziehbar. Die beiden LP-Seiten waren vorgegebene strukturelle Rahmenbedingungen, auf die hin nicht nur Pink Floyd die Abfolge ihrer Tracks (und auch deren Länge) konzipiert haben. Die Sinnfälligkeit dieser Abfolge prägt die Wahrnehmung des Hörers nicht gerade wenig, ob nun bewusst oder unbewusst. Es gibt LP-Seiten, die in sich so geschlossen sind, dass deren Veröffentlichung auf CD wirklich eine Veränderung des Hörprozesses zur Folge hat. Auch zusätzliche Bonus-Tracks verändern meine Wahrnehmung des Ganzen deutlich – längst nicht immer bin ich ein Freund dessen. Wenn ich mir z.B. vorstellen würde, nach „Eclipse“ käme noch irgendein Zusatzschrott – ginge gar nicht. Dafür nehme ich einen Tonträger zu sehr als Ganzes wahr und liebe auch gut gelungene (Spannungs-)Bögen, die dem Rechnung tragen.
Für „A saucerful(…)“ gilt die angelegte Zweiteilung des Materials ebenso wie für „Wish you were here“, „Animals“, „Meddle“ und ganz besonders auch für „The dark side(…)“ sowie in doppelalbibem Sinne „The wall“: „Goodbye cruel world“ z.B. ist nicht nur eine Zäsur, sondern so etwas wie das Ende des ersten Akts. Da gehört eine Pause hin. Immerhin muss der CD-Hörer dann auch wirklich die Disc wechseln.
--