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Leider ein großer Rückschritt im tomtschen Universum!
An keiner Stelle erreicht „Buchstaben über Stadt“ die Qualität von „Hinter all diesen Fenstern“! Eigentlich wird mir erst jetzt klar was für ein grandioses Stück deutschen Pop „Hinter all diesen Fenstern“ darstellt!
Nach dem ersten Hördurchgang war mir klar, das sich musikalisch genauso viel getan hat wie die letzten Jahre im Palästina-Konflikt! Apropo Palästina…hat Thees Uhlmann nicht im letzten Jahr so von der Band geschwärmt, die Palästina und Israel zusammenführen wollte. Er outet sich als Fan solcher innovativen Popstürmer wie Art Brut und bleibt musikalisch auf einem Level, das eher einen Konflikt auslöst als ihn lösen würde. Das bleibt mir unbegreiflich. So inspiriert und intelligent seine Texte wirken, wo bleibt da die Inspiration in Sachen Musik? Immer das selbe monotone Gitarrengeschrammel. Sicher trägt es die Texte, aber wäre ich auch dankbar, wenn gerade auf dem neuen Album, kitschnahe Textzeilen mit außergewöhnlichen Melodien und Gitarren kaschiert werden. Noch dazu mir unverständlich, preist Thees seinen Gitarristen Dennis Becker als „ungewöhnlichsten“ Plektrumschwinger Deutschlands.
Geschichten über die Katzen „Links“ und „Rex“ und deren tiefere Bedeutung für eine Beziehung. Das ist genau das was ich von Thees hören will, Texte zum in sich lachen, zum ausmalen von Gedanken, zum Hoffnung schöpfen. Aber vieles auf dem neuen Album scheint mir doch nur an der Oberfläche zu kratzen und nimmt mich nirgends dorthin, wo mich sein Vorgängeralbum noch mit hinnahm. Fast kommt es mir so vor, als würden die Texte fürs erwartete breitere Publikum geschrieben (Album-Charts: derzeit Platz 4) und nicht mehr für mich.
So gibt es im tomtschen Universum noch einiges zu steigern. Musikalisch lässt es sich dort noch gut leben, ihr Universum verlassen muss ich jedoch, wenn ich merken sollte Thees schreibt nicht mehr für mich.
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[indent] Life is Art. Art is Life. But have you met my wife? (Robert Forster) [/indent][/color]