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Tomte – Buchstaben über der Stadt
GHvC 2006
Jetzt wissen es alle. Thees Uhlmann ist zur Zeit ein glücklicher Mensch. Mit „Buchstaben über der Stadt“ erweitert er thematisch den Horizont hinter all diesen Fenstern. In den Texten tauchen Dinge auf, die nicht aktuell sind, sondern auch schon länger zurück liegen. Sie sind nicht selbstverständlich nachvollziehbar und andererseits auch nicht so verschroben, dass man nicht etwas davon mitnehmen kann. So soll es sein, so ist es erdacht. Wer mehr zu den Texten erfahren möchte, sollte sich die Liner-Notes durchlesen, denn dort tauchen die Songs alle noch mal auf. Was sich die fünf Musiker aber insgesamt ausgedacht haben ist aller Ehren wert. Die zehn Lieder sind derart komplex, dass sie ihrer eigenen Dynamik folgen und über allem schwebt der Gesang von Thees Uhlmann. Da ist man auch schon bei der größten Veränderung der Band seit Raider. War es bislang nur den Konzerten vorbehalten, um Vokale zu kämpfen, ist es hier schon Stilmittel. Man kann es hinnehmen, eine andere Möglichkeit hat man ja nicht, aber man muss es nicht gut finden. Da mag ich die raue, nicht auf Harmonie bedachte Stimme des Vorgängeralbums dann doch lieber. Insgesamt ist es aber ein deutschsprachiges Album, das den ganzen Mief und Muff von der angestrengten Sprache abkratzt und spröde Wahrheiten anspricht. Es geht Thees Uhlmann auf dem zweiten Blick um andere Dinge und die meint er wohl, wenn er sagt: „Niemand wird vergessen“.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.