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Bei den ersten beiden Durchgängen war ich einigermaßen begeistert, beim dritten nicht mehr so; mal sehen, wie sich das entwickelt.
Die Platte hat was, so viel ist sicher. Unter anderem interessante Texte und einen eigenartigen Kontrast zwischen der hellen Stimme von Nick Talbot und den düsteren Textinhalten. Vor allem aber viel Atmosphäre. Die Stimmung ist ungefähr so: Eine verfallende Großstadt, in der Ferne brennen Gebäude, abgefuckte Landschaft, ziemlich Schrott, und meistens schlechtes Wetter. Wäre es ein Film, würde die Handlung bei Nacht spielen oder in der Dämmerung. Der Held hängt in einer schwierigen Beziehung fest. Gedanken an Mord und Selbstmord. Lange Instrumentalpassagen verbreiten eine Art gespannte Ruhe, die von plötzlichen Ausbrüchen unterbrochen wird.
„Animals“ gefällt mir bis jetzt am besten und „The Velvet Cell“ mit seinem metronomischen, monotonen, irgendwie teutonischen Beat. „See my Friends“ ist im Original so eine Art, äh, Raga-Rock, oder wie man das nennen soll. Gravenhurst macht daraus einen Spät-60er Psychedelic Rock, neun Minuten lang (oder so). Eine gelungene Coverversion, aber was hat es zu bedeuten, daß ein Post-Rock-Album von 2005 uns mit dem letzten Track in die späten 60er entführt? Ich habe keine Ahnung.
Außer der Besprechung oben gibt es übrigens bei intro.de auch noch einen trefflichen Artikel zu Gravenhurst und dem neuen Album:
http://www.intro.de/musik/magazin/1129645160
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To Hell with Poverty