Re: Musikalische Plagiate

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#3901997  | PERMALINK

canzione

Registriert seit: 03.05.2010

Beiträge: 689

bullschuetz
Was die Musik betrifft, finde ich Deinen Einwand aber bedenkenswert: Manches klingt tatsächlich so, als sei es uralt.

Die entscheidende Brechung sehe ich hier in der Stimme, einer alternden, schwindenden, mal hemmungslos melancholischen, mal finster sarkastisch klingenden Stimme. Sie macht deutlich: Was hier geschieht, ist nicht der Versuch einer Wiederholung des Vergangenen, kann es gar nicht sein.

Mit anderen Worten: Dylans Rückwendung zur Vergangenheit hat verschiedene Gründe, einer der wichtigsten ist vermutlich die Idee, dass der Wert eines Werkes von der Tradition abhängen muss, sowohl für seine Einordnung wie für seine Qualität (?). Die Tradition des Neuen und der Schock des Neuen jedoch haben die Diskontinuität (den „Kunstfortschritt“) zu einem solchen Fetisch gemacht, dass heute ein radikales Werk von Wert sehr wahrscheinlich einen „Schock des Alten“ auslöst (?).

Hab´ich dich da richtig verstanden? Könntest du dem zustimmen?

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