Rock im Knast
Pete Doherty will Häftlinge mit seiner Musik beglücken. Daher plant der Skandalrocker nun eine außergewöhnliche Konzerttour – quer durch Großbritanniens Gefängnisse. Ob es mit den Auftritten etwas wird, ist fraglich; ein Aufenthalt im Knast wird jedoch immer wahrscheinlicher.
Hamburg/London – Mit der geplanten Gefängnistour würde der Babyshambles-Sänger auf den Spuren von Johnny Cash wandeln. Ob seine Musik ähnlich gut ankommt, bleibt abzuwarten. Der 27-jährige Ex- oder anderen Angaben zufolge auch Wieder-Freund von Topmodel Kate Moss, 32, verhandle gerade mit dem Leiter des Londoner Pentonville Prison über einen Auftritt, berichtete die „Sun“. „Pete kennt das Personal und einige Insassen von seinen Aufenthalten dort. Er glaubt, dass es gut für die Moral wäre. Ihm gefällt die Idee, eine Gefängnis-Tour zu starten und die Shows aufzunehmen“, wird ein Kumpel zitiert.
Inzwischen scheint jedoch nicht ausgeschlossen, dass es zu einem längeren Besuch Dohertys im Gefängnis kommt. Denn nur wenige Stunden, nachdem ein Gericht ein sechsmonatiges Fahrverbot gegen ihn wegen Drogenbesitzes verhängt hat, wurde er einem Bericht des Senders BBC zufolge erneut von der Polizei mit Rauschgift erwischt. Die Polizei wollte nur die Festnahme eines 27 Jahre alten Mannes durch Zivilbeamten im Osten von London bestätigen, ohne Namen zu nennen. Der Mann und ein Begleiter würden vernommen.
Kurz zuvor hatte eine Londoner Richterin den Musiker für zwei Jahre unter Bewährung gestellt. Sie verhängte außerdem ein sechsmonatiges Fahrverbot und ordnete an, dass Doherty sich einer 18-monatigen Drogentherapie unterziehen müsse. In der Urteilsverkündung hieß es noch, Doherty habe gute Fortschritte gemacht. Die Polizei hatte bei ihm Mitte Dezember Marihuana, Heroin und Crack gefunden.
Richterin Jane McIvor erklärte, sie wolle an einem zuvor vereinbarten Entzugsplan festhalten. Sie ordnete sogar die Drogentests so an, dass Doherty mit seiner Band Babyshambles auf Tournee gehen kann. Die Richterin verwies darauf, dass Doherty seit dem 14. Januar nicht mehr festgenommen worden sei. Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes wurde der Sänger von Fans und Journalisten belagert und von Polizisten schnell in ein wartendes Taxi gesetzt. Die Drogenprobleme des Sängers waren im vergangenen Jahr international bekannt geworden, nachdem eine Zeitung Fotos von ihm und Moss bei der Einnahme von Kokain veröffentlichte.
dab/ddp/AP
Quelle: [b]spiegel.de
--