Re: Sun Kil Moon

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irrlicht
Nihil

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ShanksIch mag Mark als grumpy Geschichtenerzähler, den er seit „Among the Leaves“ gibt, einfach nicht. „Benji“ hat zwar eine riesige Erstwirkung, ab dem dritten Durchlauf hatte ich mich aber schon sattgehört. Dazu interessiert mich das, was er da so erzählt zu wenig, mag es noch so authentisch und ehrlich sein. Nenn mich ewig gestrig, aber manchmal fällt es mir schwer zu glauben, dass das derselbe Typ ist, der sowas wie „Medicine Bottle“ geschrieben hat. Klar, er kann nicht auf ewig der traurige Junge von früher sein, seinen jetzigen Weg mag ich dennoch nur ungern mitgehen. Die mediale Aufmerksamkeit, die ihm gerade (endlich) widerfährt, sei ihm aber sowas von gegönnt!

Danke für Deine schöne und ehrliche Antwort, Shanks. Ich gebe Dir da auch in manchen recht: Die Red house painters Zeiten kehren wohl nicht wieder -auch musikalisch nicht -, ein Geschichtenerzähler war Kozelek aber doch eigentlich schon immer, man erinnere etwa an „Katy song“ (aber ich weiß, worauf Du hinaus willst). Ich finde vor allem auch nicht, dass die „Traurigkeit“ in seinem Werk abgenommen hätte – es ist nicht mehr die zarte Melancholie, die romantische Fetzen wie „Mistress“ durchströmt, das stimmt, aber gerade auf „Admiral fell promises“ etwa gibt es doch massenhaft Tracks, die eine ganz ähnliche Grundtonziehung aufweisen (mag der Bass auch nicht ganz so prägnant sein).

Eine Sache wundert mich aber doch: Ich finde „Benji“ ist nun wirklich ein Album, das man beim ersten Hören fast nicht durchdringen kann. Für mich hat es mit jedem Hören mehr gewonnen, weil ich das Gefühl hatte, mehr und mehr die Feinheiten zu hören. Vor allem auch die vielen Phrasierungen im Gesang.

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Hold on Magnolia to that great highway moon