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David Gilmour: „Ich denke, für mich ist es genug. Ich bin 60. Ich habe keine Lust mehr so viel zu arbeiten. Pink Floyd waren ein wichtiger Teil in meinem Leben, ich hatte eine wunderbare Zeit, aber jetzt ist Schluss. Für mich ist es jetzt unkomplizierter alleine zu arbeiten.“
“It’s over, es ist Schluss”, pointiert Gilmour.
David Gilmour: “Es geht nicht um Roger, auch ohne Ihm hätte ich keine Lust mehr als Pink Floyd weiter zu machen. Ich bin glücklich mit meinem Leben. Als Pink Floyd zu arbeiten wäre heute für mich ein zu großer Aufwand. Wenn du als Pink Floyd unterwegs bist, ist alles riesig, die Erwartungen sind riesig, der Druck enorm. Man würde von uns erwarten, dass wir als Pink Floyd 100 Konzerte machen. Aber mir geht es gut so. Es war fantastisch, aber jetzt habe ich keine Lust mehr“.
Zurück zu Pink Floyd, warum haben Sie für Live 8 eine Ausnahme gemacht?
David Gilmour: ”Es gibt mehrere Gründe. Erstens ging es natürlich darum, die Sache zu unterstützen. Die zweite ist, dass zwischen mir und Roger sehr schlechte Verhältnisse herrschten, was Energieverschwendung ist und eine unangenehme Sache, die man da im Herzen mit sich herumschleppt. Darum hatten wir Lust, was zu machen und den ganzen Schrott hinter uns zu lassen. Das dritte Grund ist, dass ich es vielleicht bereut hätte, wenn ich es nicht gemacht hätte.“
Das war schön. Aber wie haben Sie diesen Augenblick erlebt?
David Gilmour: ”Anders als ihr alle. Ich hatte komplexe Gitarren-Partien zu spielen und musste singen. Ich hatte das Gefühl großer Verantwortung und habe zwei oder drei Wochen lang geprobt, darum habe ich mich sehr auf das konzentriert, was ich da zu machen hatte. Die Emotionen haben mich erst überwältigt, als alles vorbei war.“
Um welche Insel handelt es sich bei Ihrer CD?
David Gilmour: „Die Insel ist nicht Lindos, wo ich ein Haus besitze, sondern eine griechische Insel namens Castellorizo, nach der auch der erste Titel des Albums benannt wurde. Sie liegt drei Meilen vor der türkischen Küste, und auf ihr wurde auch der Film „Mediterraneo“ (ein wunderschöner italienischer Film von Salvatores, Dimitris Anmerkung :-)) gedreht. Weiterhin gibt es einen Song, der „On an Island“ heißt, der von einem Abend mit Freunden auf dieser Insel handelt. Diese Insel ist sehr seltsam. Bis in die Zwanzigerjahre gehörte das Stück Küste vor der Türkei zu Griechenland. Seit dem Atatürk diese Küste der Türkei angegliedert hat, ist die Insel jedoch völlig isoliert, viele Leute
sind weggegangen, sie ist fast wie ausgestorben, fast wie eine Geisterinsel. Das Stück handelt von Abfahrt, vom Verlassen. „On an Island“ hat für einen Engländer, der auf einer Insel geboren wurde, außerdem eine besondere Bedeutung. Aber das ist vermutlich für jeden Menschen so.“
Wie möchten Sie, dass die Leute auf Ihre neue CD reagieren?
David Gilmour: „Ich würde mir wünschen, dass jeder, der diese CD hört, aus seiner eigenen Zeit in einen Raum befördert wird, in dem nichts als Musik existiert. Es wäre schön, wenn die Musik auf der CD nicht nur an der Oberfläche bleiben würde, sondern in die Tiefe ginge. Ich möchte nicht als Hintergrundmusik gehört werden, sondern würde mir wünschen, dass meine Musik das Wichtigste ist, zumindest im Moment des Hörens.“
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“