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Dieser Leserbrief sagt alles !!
Oh, Rogers Stimme war wirklich etwas brüchig. Aber ich denke auch, dass sie brüchig war weil es ihn so bewegt hat. Man konnte eindeutig hören, dass er mit den Tränen kämpfte ale er sagte „Standing to be counted with the rest of you……… Anyway.. (I digress, and there’s not much time) …. We’re doing this for anyone who’s not here ..“
Jetzt denkt mal darüber nach, welchen Verlust an engen Freunde und Bekannten die Floyd in den letzten paar Jahren beklagen mussten. Denkt an Rogers „life’s too short“-Kommentar anhand der Möglichkeit einer
Versöhnung der Band. Denkt an die sie beschäftigten Fragen über die (wie sie es sehen mögen näherkommende) Sterblichkeit. All das ausgedrückt in dieser einzigen Aussage. Und Roger hatte schon immer diese
einzigartige Begabung solche Aussagen auf der Bühne auszudrücken, im Gegensatz zu den anderen drei, egal wie eloquent sie auch sein mögen. Es war so bewegend, dass man es kaum glauben konnte.
Gilmour versuchte den Augenkontakt zu vermeiden, wahrscheinlich dachte er „hoffentlich versaut er das nicht mit irgendeiner bitteren Ansprache“, und vielleicht dachte er über die Ironie dieser Situation nach,
während Roger sich ganz natürlich der Rolle als „Spokesman“ der Gruppe auf der Bühne annahm, wie er es seit dem ersten Tag an gemacht hatte (oder seit Syd gengangen war, wie auch immer).
Mason hörte sorgfältig und mit voller Aufmerksamkeit und Respekt gegenüber dem zu, was sein alter Freund vor Millionen Zuschauern im Park, vor den Fernsehern oder Monitoren zu sagen hatte.
Und Rick nickte seinen Kopf voller Zustimmung, als er das abschließende „but particularly, of course, for Syd“ hörte.
Dies gehört zu den Momenten, die mich jedes mal aufs neue berühren, und ich habe dieses Video bis jetzt bestimmt schon 30 mal gesehen.
Es bewegt mich jedesmal, so daß ich fast weinen muss wenn ich Roger sehe wie er die Texte hinausschreit und mit seinen langen Armen durch die Luft winkt.
Was kann ich euch noch sagen? Wie Gilmour schon (über die Proben) sagte „es passte einfach wie ein altes paar….aus der mode gekommender…..Schuhe“. Dem „aus der Mode gekommen“-Teil würde ich nicht wirklich zustimmen, aber es ist die typisch floydische Art sich selbst schlechter zu machen, nichts neues also. Der Rest jedoch ist sowas von wahr. Es fügte sich *wirklich* alles zusammen.
Rogers Bass-Spiel war wie das lange verloren gegangene Puzzlestück einer Gleichung. Fehlerhaft? Eigenwillig? Zu simpel? Nenn es wie du willst, aber es ist einfach genau das richtige. Nicht das jemand irgendwelche Zweifel daran hatte, aber es reicht aus, dass man am liebsten zusammenzucken würde wann immer man Guy Pratts überflüssige „Ultra-Slappisms“ hört. (Das soll keine Beleidigung sein, Guy, in einer Punk-Verkörperung von UB40 würdest du einen exzellenten Bassisten abgeben).
Masons Schlagzeug klang so lebendig und so weit weg von dem synthetischen, fast schon elektronischen Aufbau, den er zwischen 87 und 94 hatte. Das Fehlen von diesem zusätzlichen Percussion-Schnickschnack von ihrem dressierten Affen (Wallis) war so wohltuend.
Und am Ende von Comfortably Numb waren es nur noch die vier. Ich darf wohl sagen zum ersten mal überhaupt? Haben sie CN so schon einmal gespielt? 1980? 81? 84? 87? 88? 89? 90? 94? 2000? 2001? Nein. Entweder fehlte etwas, oder etwas wurde unnötigerweise hinzugefügt.
(Die Live-Darbietung von 80-81 hatte zum Beispiel Roger nicht am Bass, und hatte sowohl Wilson als zweiten Drummer). Sofern mir keiner widerspricht, war das das erste Mal, das Floyd dieses Lied (vom ersten Solo an) als 4-köpfige Band spielten, Punkt.
Ich kann nicht genug davon bekommen. Wenn ihr mir das vor einem Monat gesagt hättet, dass ich mich so über Floyds letzten Auftritt in Jahre 2005 auslassen würde, mein gesamtes Ausmaß von beißendem Spott wäre über euch hereingebrochen. Und seht mich jetzt an….
Der Artikel stammt von Thanasis Tsilderikis
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“