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Ich mochte Spliff damals (jedenfalls 85555 und Herzlichen Glückwunsch, Schwarz auf Weiß fand ich eine Enttäuschung) muss aber sagen, dass einige Songs nicht allzugut gealtert sind. „Herr Kennedy“ war damals schon DaDa, das kann ich als eine Art absurde Kunst, der man jedoch den einen oder anderern Sinn geben kann, auch heute noch goutieren. Von den Hits mag ich immer noch „Deja Vu“, ich fand daran auch nichts billig konstruiertes. Der Text bleibt vage, einzelne Zeilen sind aber unheimlich stark und bleiben hängen, die Gesamtaussage ist nicht zu greifen, aber auch das sehe ich als eine Art künstlerische Collage, von der man sich angesprochen fühlen kann, die man aber auch genauso gut ablehnen kann.
Dadurch dass Spliff seinerzeit konsequent auf digitale Technik und spurweise Produktion gesetzt haben, mussten sie natürlich all denen, die auf analoge Produktion und auf Zusammenspiel im Studio stehen, unangenehm auffallen. Ich habe damals mal einen TV-Konzert von ihnen gesehen, wo sie soundmäßig auch ganz alt aussahen. Im Studio konnten sie das so hinproduzieren, aber live klang das ganz tot.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue