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otisDie Erinnerung sagt mir (gab es nicht eine Krupps-12″, die ein weltweiter Hit in den Discos, besonders in Japan, war), dass sie von der Ästhetik eher in die Schublade „tanzbare Neubauten“/Industrial gepasst hätten als zu Rammstein. Ich habe damals keinerlei „Bräune“ bei denen herausgehört, sie wurde ihnen meiner Erinnerung nach auch nicht nachgesagt, was bei DAF ja z.B. etwas anders war. Jürgen Englers Ansatz war m.E. recht intelligent, materialbezogen und auch durchaus innovativ. Wie hieß die rote 12″? Stahlgewitter? Wahre Arbeit?
Wer die KRUPPS in eine Schublade steckt wie RAMMSTEIN, dürfte sich mit den KRUPPS auch noch nicht wirklich auseinander gesetzt haben.
Der Anspruch der KRUPPS war seit Anfang an wirklich ein Soundbezogener.
Zwar liess sich zu Anfangs-NDW-Zeiten ein Bandmitglied (ich glaube Ralf Dörper war’s) für ein Punk-Fanzine in einer SS-Uniform ablichten, allerdings in einer Art und Weise, die man als reine Satire sofort ausmachen konnte. So ein „Titanic“-Style nunmal…;-) Der Sound der KRUPPS: der „Rhythmus der Maschinen“, kritischer Futurismus etwa, eine Art Vorläufer der Electronic Body Music. Tanzbare harte elektronische Musik, wobei es gern die New Wave-Discos sein durften. „Die rote 12″“ wird wohl die „Wahre Arbeit, wahrer Lohn“ gewesen sein, allerdings gab’s auch die E.P. „Stahlwerksymphonie“, die allerdings der einzige ernstzunehmende Ausflug der Band in richtige Industrialgefilde darstellt.
Von „Wahre Arbeit…“ gab’s dann auch folglich Ende der Achtziger den E.B.M.-Remix zusammen mit der englischen E.B.M.-Pionierformation NITZER EBB. Denen wurde am Anfang ihrer Karriere zwar auch rechtes Gedankengut vorgeworfen (da ja fast alle E.B.M.-Bands nach dieser Richtung hin mißtrauisch beäugt wurden – die knallige Härte machte sie wohl alle verdächtig…:doh: ), was sich allerdings ganz schnell als haltlos herausstellte, da die Band mit ihrer ersten LP eine linke Ästhetik propagierte.
Der Vergleich KRUPPS – RAMMSTEIN kristallisierte sich wohl aus einer soundmässigen Ähnlichkeit heraus, den die KRUPPS allerdings eher drauf hatten. Deren Stilumorientierung Anfang der Neunziger wies nämlich sowas auf, das in den U.S.A. sich „Industrial“ nennt, nämlich die Verschmelzung von Metal(gitarren) mit elektronischen Beats, keine Erfindung etwa von NIN, wie immer gerne propagiert wird, sondern von Bands wie MINISTRY, REVOLTING COCKS oder SKINNY PUPPY, die bereits ca. 1987 Metalriffs in ihren Sound einfliessen liessen.
Danke für die Aufmerksamkeit eines selbstverliebten Geposte ohne nennenswerte Argumente oder gar auf die Musik einzugehen…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad