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So, ihr Herzchen, jetzt kommt wieder ein seitenlanger selbstverliebter Liebesbrief (nicht aus der Diss-Hauptstadt Neukölln…) voller zu überlesender Argumentationen, den jeder der mich auch in den „Filter“ wegen verletzter Eitelkeit „gepackt“ hat, trotzdem mitliest…
An dieser Stelle: Das Glaubersalz hat wohl Mongolom gar nicht gut bekommen – was ja kein Wunder ist, da man bei einem Rammstein im Wanst nicht einmal mit teuren Retourkutschen dagegen gefahren, noch was ausrichten kann. Wenn da unten schon rammsteinerne Verhärtung besteht, mit welchem Betonschädel hat man’s denn weiter oben zu tun?
Anyway, here we go (Visier und Rüstung längst zu einem Schwert eingeschmolzen, mit dem der heilige Sankt Georg auch das Monster von Loch Ness und von und zu Rammstein locker geköpft hätte…):
An RAMMSTEIN’s erstes Auftauchen kann ich mich persönlich so um die Mitte des letzten Jahrzehnts erinnern. Vollmundig wurden sie als „deutsche“ Antwort auf LAIBACH bezeichnet. Ein Treppenwitz sondersgleichen, denn wie soll denn eine „deutsche Antwort“ auf eine Band ausschauen, die sich selbst in einem Synonym schonmal „GERMANIA“ nannte – und übrigens auf verschroben kosmopolitischer Ebene nicht-territorial bezogen einen eigenen „NSK-Staat“ ausrief? Da haben die famosen Herren von RAMMSTEIN und/oder ihre Werbestrategen sich das erste Mal einen Fauxpas geleistet!
Der Sound! Die Texte! Bezeichnend und rechtzeitig zum „teutonischen Boom“ jener Zeit, die Band der Stunde! Kommerzkalkül der geschmacklosen Art! Pseudokitschig-„romantische“ typisch deutsche Riefenstahl- oder Jungsiegfried-Optik, rrrrollendes R und ein Härteposing-Auftreten, das damals auf einen bedenklich furchtbar-„fruchtbaren“ Boden fiel. Sensibilität und ein wenig „piano“ – keine Spur! Hauptsache druff! Endlich sind wir wieder wer! Wiedervereinigung! Was die Flitzpiepen anrichteten, keinen Gedanken verschwendeten sie daran. Hauptsache im musikalischen Stechschritt vorwärts. Die lustigen Stiefel marschieren über Deutschland.
Aber zuallererst ohne Gefangene zu machen über die subkulturelle Szene, in der sie zunächst die besten Aussichten hatten, groß zu werden: die „Gothic“-Szene! Damals begann deren Ruf eh nach 1000jährigem Muff zu riechen. Immer mehr politisch rechtsorientiertes Publikum interessierte sich plötzlich für die vermeintlich rückwärtsorientierte Haltung dieser Szene. Seltsame Vorstellungen von Romantik, Mittelalter, Heidentum und Politik griffen immer mehr um sich in dieser Szene. RAMMSTEIN konnten sich dessen voll bedienen. Auch hier keine Alarmglocken, nein, woher denn? Immer schön noch einen drauf gesetzt, grosse Teile eines verdächtigen dankbaren Publikum dankten es ihnen heiss und innig.
Bei RAMMSTEIN’s Auftritt seinerzeit bei einem „Zillo“-Festival „durfte“ ich persönlich miterleben, welch Publikum die Band anzog! Erschreckend! ZumTeil kam ich mir vor wie bei einem Reichsparteitag! Und die Statements der sensationsgeil glotzenden Fans in Schwarz waren unter aller Kanone! Fehlte nicht viel und mancher hätte vor lauter nassem Höschen die Hand zum „deutschen Gruß“ gehoben! Nach der Hälfte dieses „Konzerts“ verliessen ich und meine spätere Frau voller Abscheu das Gelände. Auf einem Festival, auf dem solche Machenschaften um sich griffen, hatten wir nichts mehr zu suchen…
Auf zu neuen Ufern! Längst hatte ich nichts – aber auch garnichts mehr – mit der Gothic-Szene am Hut, als diese unselige Band (nachdem sie munter mitgeholfen hat, eine Subkultur mit zu versauen) plötzlich in aller Munde war! Ganz oben in den Charts mitspielte – und sich keinen Deut subtiler oder weniger deutschtümelnd darstellte! Videos nach bester Riefenstahl-„Olympia“-Ästhetik flackerten in der Glotze – und keiner machte sich offenbar groß Gedanken darüber. Aber Hauptsache man konnte damals Videos von THE PRODIGY in’s Nachtprogramm verbannen (oder gar nicht zeigen…). Na, geht’s (ging’s) noch?
Nö, für mich eine Band, für die ich mich wirklich schäme, deutscher Staatsbürger zu sein. Genauso wie ich peinlich berührt bin, wenn ich Reportagen über „Ballermann 6“ im TV sehe – ohne wirklich Teil davon zu sein. Dies sind wirklich Momente im Leben, wo man sich auch persönlich unschuldig mitschämt!
Und da kann die Band noch so „rocken“ – oder „abgehen“! Der Hintergrund macht die Haltung! Und „rocken“ und „abgehen“ können auch andere! Oder brauchen RAMMSTEIN-Fans diesen „teutonischen“ (vorsichtig ausgedrückt…) Kick?
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad