Re: Rammstein – Rosenrot

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skraggy

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Rammstein – Rosenrot (2005)

Seit Mongoloms Überzeugungsarbeit letztes Jahr habe ich Rammstein mit dem exzellenten Album „Reise Reise“ wieder für mich entdeckt. Erfreulicherweise setzt „Rosenrot“ den auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg konsequent fort. Kein Wunder, stammen doch einige Songs aus den Sessions zu eben diesem Album. Von Resteverwertung zu sprechen, ist angesichts der Qualität der Scheibe jedoch nicht angebracht. Besonders die ersten sechs Songs gehören mit zum Besten, was Rammstein bisher zu bieten hatten. Rammstein haben sich von all zu stumpfen Rhythmen entfernt und ihren musikalischen Kosmos merklich umgekrempelt, ohne dabei ihrem Stil wirklich untreu zu werden. Die Songs klingen rockiger, lockerer und teilweise – man höre und staune – poppiger. Der Titelsong „Rosenrot“ sowie „Stirb nicht vor mir“ – Till Lindemanns romantisches Duett mit Texas Sängerin Sharleen Spiteri – sind schon unverschämt eingängig. Absolutes Highlight ist jedoch das sehr atmosphärische und packende „Spring“ – eine tiefschwarze Geschichte über Sensationsgier.
In der zweiten Hälfte lässt das Album leider etwas nach, haben sich doch mit dem dumpfen und an die ersten beiden Alben erinnernden „Zerstören“ – der Song klingt wie er heißt – und dem völlig misslungenen Ausflug in TexMex-Gefilde „Te quiero puta“ ein durchschnittlicher und ein wirklich verzichtbarer Song eingeschlichen. Schade, die Nummern trüben den ansonsten durchgehend positiven Eindruck ein wenig. Trotzdem, unter dem Strich bleibt ein gutes Album, das trotz neuer Nuancen keinen Rammstein-Fan enttäuschen sollte. Aber wer weiß, setzt die Band ihren eingeschlagenen Weg weiter fort, lohnt sich mit dem nächsten oder übernächsten Album das Reinhören möglicherweise auch für Leute, die um Rammstein bisher einen großen Bogen gemacht haben.

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