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THE BREEDERS – Cannon Ball
Sachen, die aus einer Not geboren werden, entwickeln manchmal eine ungeahnte Qualität. Not macht erfinderisch, sozusagen. Kim Deal, die ehemalige Bassistin der Pixies kann davon ein Liedchen singen. Als Frank Black das Flaggschiff Pixies immer mehr weiter unter seine diktatorisch anmutendenen Fittiche bringt, sucht Deal Seitenwege, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Das gleiche Schicksal widerfährt Tanya Donelly als Gitarristin bei den Throwing Muses, wo sie mit ihrer Halbschwester Kirstin Hersh auf keinen grünen Zweig kommt. Gesucht, gefunden. 1988 beschließen die beiden frustrierten Songwriterinnen an einem Bostoner Tresen gemeinsam eine Band zu gründen, die man auf den Namen The Breeders tauft. Damit bezieht man sich auf einen alten Slang, mit dem Schwule die andere Seite bezeichnen. Neu war das allerdings nicht: Kim benutzte diesen Namen bereits vor Jahren, als sie singend mit ihrer Zwillings-Schwester Kelley die Truckstops in Ohio abklapperte.
Nachdem man endlich ein geeignetes Line-Up findet, spielt man in nur drei Wochen unter der Regie von Legende Steve Albini (der auch bei „Surfer Rosa“ von den Pixies Knöpfchendreher war) das Debüt „Pod“ ein. Obwohl manche Kritiker das Album als bloßen Pixies-Abklatsch abfertigen, können Deal und Donelly die Hörerschaft mit ihrem lo-fi Gitarren-Pop überzeugen: „Pod“ übertrifft sogar die Verkaufszahlen das ebenfalls 1990 erscheinenden Pixies-Album „Bossanova“. Auch ohne stimmliche Härte besitzen die Breeders das nötige Maß an Trash.
Während die Breeders 1992 mitten in den Arbeiten für den Zweitling stecken, geben die Pixies ihre Auflösung bekannt. Die Überraschung hält sich in Grenzen: dass Black und Deal nicht gerade miteinander ins Kino gehen ist schon lange kein Geheimnis mehr. Daraufhin widmet sich Kim voll und ganz ihrem ehemaligen Nebenprojekt, dessen zweites Album „Last Splash“ 1993 erscheint. Darauf findet sich auch der Song „Cannonball“, der mit seinem catchy Riff binnen kurzer Zeit zum MTV- und Radio-Dauerbrenner entwickelt. Im Zuge des Erfolges der Single ziehen auch die Verkaufszahlen des Albums an: „Last Splash“ erreicht Platin und wird erfolgreicher als irgendeine Pixies-Platte zuvor. (Quelle: Laut.de)
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Ehre deine Fehler als versteckte Absicht! (Brian Eno) stone.fm Donnerstag, 26. Oktober 2006 20.00 Uhr "John Peel Special" von und mit Dirk Hansmann (grizzdrum) aus dem Studio Düsseldorf 21.30 Uhr "Auf den Geschmack gekommen – Teil IV" von und mit Daniel Voigt (paradise) aus dem Studio Helpsen