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LengsfeldBonuspunkte? Fürs „Schwulsein“, oder wie?
Selbstverständlich nicht. Ich habe die Geschichte so verstanden: Er leidet erst in der Provinz, weil er seine Homosexualität nicht offen zeigen kann. Er leidet dann in New York, weil er in der Schwulenszene nicht zurecht kommt. Daher mein Begriff von der „ Dauerklage“.
Und wie der Doc – ich interpretiere jetzt seine Äußerung – aus meiner Sicht ganz richtig schlussfolgert, gibt es dafür bei einigen Bonuspunkte, die aus Mitgefühl oder auch Mitleid gegeben werden.
LengsfeldIch kann eine gewisse Abneigung gegen Antony`s Stimme durchaus nachvollziehen. Von mir aus auch ein gewisser Schwulst, der mitschwingt. Mir erschließt sich Rufus Wainwright beispielsweise nicht unbedingt.
Allerdings wer diese Musik auf „die Dauerklage über das schwere bisexuelle Dasein mit tragischem Ende“ reduziert, könnte hier auch einiges verpassen.
Mir ist egal, welches Geschlecht der von mir konsumierte Künstler begehrt. Der Vortrag muß authentisch und künstlerisch wertvoll sein. Letzteres ist natürlich subjektiv.
Gute oder gar überschwängliche Kritiken und Meinungsäußerungen entgehen mir nicht und werden sorgfältig beim Plattenhändler meines Vertrauens überprüft, ggf. sogar mehrfach, weil ich weiß, dass manchmal die Tagesform eine Rolle spielt, man also nicht jeden Tag auf jede Musik kann.
Meine Reduktion erfolgte also nicht, weil ich die Platte so reduziert wahrnehme. Das Internet ist kein Lesemedium, und gerade hier in einem Forum halte ich es für sinnvoll, prägnant zu formulieren.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams