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Bericht aus Hannover:
Die Location heißt neuerdings AWL-Hall. Früher hieß sie Stadion-Sporthalle, und der Name war und ist angemessen. Beim Betreten hat man augenblicklich und automatisch diesen Sammel-Umkleidekabinen-Geruch in der Nase, dem die Betreiber allerdings mit Frittenfett streng entgegenwirken.
Es begann pünktlich mit Maggie’s Farm und Lay Lady Lay; mit dem, was danach nicht kam, kann man mühelos ein Greatest-Hits-Album füllen (also nicht Blowin‘ In The Wind, Like A Rolling Stone, It Ain’t Me Babe, Knocking On Heaven’s Door, Mr. Tambourine Man usw.).
Stattdessen gabe es eher selten gehörtes (Visions Of Johanna, Man In The Long Black Coat, Most Likely You Go Your Way) und echte Überraschungen (You Ain’t Going Nowhere und das von mir nur am Text erkannte Postively 4th Street).
Der Große Kommunikator spielte seine Schlüsselbretter fast mit dem Rücken zum Publikum, stellte seine Band namentlich vor und schaute mehrfach wie entschuldigend in die Menge. So isser halt, und fast will man’s ja gar nicht anders haben.
Stimmlich ist er so gut drauf wie seit den mittleren 70ern nicht mehr. Gekrächzt wird nur noch bei den Songs von Love And Theft, sonst wird gesungen.
Mein Fazit nach sehr knapp 2 Stunden: Dylan war weder lustlos noch engagiert, er hat seinen Job gemacht. Das ist nicht soooooo viel. Aber wenn morgen das Klo oder die Dusche streiken, wäre ich über soviel Einsatz der Handwerker schon ziemlich glücklich.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.