Re: Gott, waren die 90er Scheiße

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sonic-juice
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Bender RodriguezMoment! Ich hatte keineswegs vorgehabt, den „Indiehörer“ in einer kulturellen Hierachie als elitärer einzustufen!

Na gut, das „heilsam“, das Du ausschließlich auf die Headbanger bezogst, fand ich eben nur etwas anstößig.

Bender Rodriguez
Klar, Klassiker schufen Nirvana und Pearl Jam, was ist eigentlich von all den anderen Grunge-Bands übrig geblieben?

Tja, was ist eigentlich aus den Sisters Of Mercy und Killing Joke geworden, könnte man jetzt blöd zurückfragen. ;-)
Aber im Ernst: Grunge war ein nahezu auf eine einzige Stadt begrenztes Musikphänomen. Die meisten Bands, die damals heiß waren, gibts halt in der Form nicht mehr. Alice In Chains – Sänger Heroinüberdosis. Kurt Cobain – Loch im Kopf; Dave Grohl bei Foo Fighters und QOTSA mittlerweile ein veritabler Indie-Star von eigener Größe. Soundgarden – aufgelöst, Sänger Chris Cornell nun bei Audioslave (immerhin); Smashing Pumpkins – aufgelöst; deren Kopf Billy Corgan seitdem bei Zwan und diversen anderen Projekten aktiv; sein Drummer Chamberlin höchst gefragter Sessionmusiker (bei Bowie zB); Pearl Jam – weiterhin aktiv und erfolgreich; Screaming Trees – aufgelöst, Sänger Mark Lanegan diverse respektable bis hervorragende Soloscheiben und öfter Gast bei QOTSA…
Dafür dass die alle aus dem Umfeld Seattles stammen, gar nicht schlecht, oder? Und bei näherer Betrachtung gar nicht so weg vom Fenster und eintagsfliegig, wie man denken könnte.

Was ich übrigens sträflicherweise vergaß, zu Grunge zu sagen: das für mich erstaunlichste und respektabelste an der Sache war (ungeachtet der diskussionswürdigen Innovationsleistung und ungeacht der einzelnen Musikstile des Phänomens Grunge, die genauso, wie Du es ja richtig für „Indie“ feststellst, letztlich gar nicht so homogen waren, wie man glauben könnte), war die hohe Songqualität, die die Bands auf ihren frühen Platten so im Durchschnitt ablieferten – und natürlich auch die Bandqualität pro qm Stadtfläche, sagen wir im Jahr 1991. :-)

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