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NiteOwl
In dieser Kritik geht es um reines Name-Dropping. Produzentengeschichte, Auflisten von Stilelementen, Nennungen alter Alben und Titel – das kommt mir immer so vor, als hätte dich der Kritiker die Platte 1x angehört, sich Notizen dazu gemacht und das ganze irgendwann Tage später unemotional zusammengefasst und noch mit Fremdworten bereichert. Im Versuch „informativ, intelligent, witzig“ zu sein geht die Musik unter – diese Art der Albumkritik bringt mir absolut nichts!
(ich weiss, darüber kann man lange streiten: ich will subjektive Kritiken lesen, Assoziationsketten, die ausserhalb der Musik enden. Offensichtliche Fakten interessieren mich nen Scheiss…)
Da haben wir wohl ebenfalls etwas andere Vorstellungen.
Ich erwarte von einer Kritik tatsächlich, dass sie informativ ist, z.B indem sie Informationen über die Bedeutung der Band für die Entwicklung der Popmusik, die Entstehungsgeschichte des Albums, den Produzenten, Klangdesign und Stilistik, Stärken und Schwächen, qualitative Einordnung in des Gesamtwerk des Künstlers, Inselplatteneignung liefert. Wenn das dann noch schön und stringent geschrieben ist (für mich tatsächlich das wichtigste!), bin ich hochzufrieden. Diese Informationen und Wertungen sind für Leser, die die Platte selbst noch nicht besitzen, keine 10 Musikmagazine gleichzeitig lesen und auch nicht Vorsitzende eines Depche Mode-Fanclubs sind, auch keineswegs offensichtlich.
Freie Gefühlsassoziationen und Subjektivitätsfeuerwerke interessieren mich hingegen weniger.
Ah, herrlich! Nachdem ich die FAZ-Kritik gelesen habe, würde ich die Platte am liebsten gleich nochmal kaufen!
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I like to move it, move it Ya like to (move it)