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Wenn ich die Diskussion mal wiederbeleben darf, nachdem ich das Album wiedereinmal laufen habe (ist ja nichts für jeden Tag oder nebenbei)
Für mich sind die essentielsten und berührendsten Zeilen folgende:
„Oh how I realised how I wanted time,
Put into perspective, tried so hard to find,
Just for one moment, thought I’d found my way.
Destiny unfolded, I watched it slip away.“
(aus Twenty Four Hours)
Das ist mein absoluter Gänsehautmoment.
Er gibt auf, er resigniert, er erkennt seine Niederlage an. Genau hier hört er auf um sein Leben zu kämpfen. Ein letzte wehmütige Erinnerung (how I wanted time) und das war es.
Das „The Eternal“ drauf folgt halte ich nicht für einen Zufall. „Procession moves on- the shouting is over“ Vielleicht der „wärmste“ Song auf der ganzen CD. Ein Begräbnis. Sein Begräbnis. Und es schwingt soetwas wie Empathie für seine Hinterbliebenen und Freunde mit.
In dieser vorhin zitierten Zeilen aus Twenty Four Hours offenbahrt er uns sein ganzes Leid ohne Beschönigung, ohne übertriebenen Pathos und ohne Zynismus. Und vor allem ohne Verfremdung. Etwas sehr rares. Der Selbstmord war nicht nur die logische Konsequenz, sondern, meines Erachtens, schon längst beschlossen. Er hat ihn nicht glorifiziert sondern einfach mitgeteilt was als nächstes kommt.
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What's the point in being rich, if you can't think what to do with it