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Als „kühl“ bezeichne ich einen Sound dann, wenn er den Hochtonbereich überbetont, den Grundtonbereich dagegen zurücknimmt. Nach diesen Kriterien ist „Closer“ sogar eher warm. Kühle vermittelt hier allenfalls der Einsatz von künstlichem Hall.
Und eine besondere, sozusagen klassisch audiophile Trennung der einzelnen Schallereginisse kann ich nicht feststellen; der Sound ist eher ausgefranst. Vor allem aber ist er ziemlich arm an Dynamik. Ob das ein bewusstes Stilmittel ist, sei mal dahingestellt; auch sonstige Rock-Aufnahmen aus dieser Zeit haben üblicherweise kaum mehr Dynamik.
(Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich mich bei alledem auf meine Remaster-Version von 1992 beziehe. Ich höre gerade das 2005er-Remaster des Debüts von Killing Joke; das klingt plötzlich geradezu audiophil und ist gegenüber den früheren Versionen kaum noch wiederzuerkennen.)
Die häufige Wiederholung von „Isolation“ drückt nicht Isolation aus, sondern die Bewusstheit über den eigenen Zustand.
Für mich klingt’s eher wie Selbstmitleid. Ich verstehe ja, was ihr sagen wollt; es kommt bei mir eben nicht rüber, wenn ich die Platte höre. Aber darüber werden wir wohl keine Einigung mehr erzielen. Muss ja auch nicht.:bier:
Lass es doch! Warum diese Selbstgeißelung?
Is halt so’n SM-Ding.;-)
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)