Re: Tokio Hotel

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elaine

Registriert seit: 07.10.2014

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Hallo, bin neu in der Runde und fange gleich mal mit Tokio Hotel an. Was ich nicht fassen kann: ich scheine entgegen meiner Erwartung ein Tokio-Hotel-Versteher zu sein. ;) Mir gefällt das Teil. Ich meine, liegt vermutlich auch an Anspruch: da ich früher kein Fan war, hab ich jetzt keinen Vergleich.

Beim Hören fiel mir auf, dass es mitunter interessant war, in welcher Umgebung die Sachen am besten rüberkamen.
Heute morgen trat ich nach dem Intro von „Stormy Weather“ aus dem Haus und mit einer Sturmböhe umwehten mich meine Haare während Bill den Refrain sang. Das Wetter zur Musik, mal was anders. Ich finde den Song inzwischen ganz stark, entgegen dem Eindruck des ersten Hörens übrigens.
Ich muss zugeben, dass mich die beiden ruhigen Songs „Run, Run, Run“ und „Invaded“ sofort gepackt haben. Ich finde bei das Video auch wunderschön und bei „Invaded“die Situation, von jemanden plötzlich und unerwartet völlig gefangen genommen zu sein, der jetzt vielleicht gerade die Party verlassen will und man das irgendwie auf keinen Fall zulassen will.
„Girls got a Gun“ ist ein gnadenloser Ohrwurm gewesen, schon nach dem ersten Hören, konnte mir dem Video aber gar nichts anfangen. Mir hat da übrigens die Cover-Version von Drakosha (Youtube) auch optisch besser gefallen. Bei „Love, who loves you back“ dachte ich auch an die 90er, Discokugeln etc. aber: es weht ein frischer Wind durch diesen retrofeeligen Klang. Besonders das ausmäandernde Lachen am Ende gefällt mir immer wieder sehr gut. Leicht und unangestrengt.

Bei „Never let you down“ hab ich allerdings gedacht: was machen denn die Backstreet Boys hier?
„Masquerade“ wiederum ist viel schwerer, auch mir kamen sofort Gedanken zu „Hurt“ DM und was noch, „Erasure“ vielleicht noch?
Das kleine Rumgeorgel dazuwischen gefällt mir auch und ich hatte mal kurz die Vision von Vasco da Gamma, der mit seinem Schiff und alten Matrosen herumsegelt. Textlich finde ich das Lied sogar für deren Situation erstaunlich: die Kalifornier mit ihrer Art, immer von seinen Erfolgen zu reden?

Das für mich am Anfang langweiligste Lied hat sich gerade in meinen Ohren verzaubert: Covered in Gold. Einfach wunderschön und wunderschön einfach. (ich weiß, plump gesagt, aber hier stimmt es mal für mich)

„The Heart get no Sleep“, ich liiibe diesen Papiertrötenklang im Refrain, ein richtiger Gute-Laune-Song, wie geschaffen zum Aufräumen oder wie kreiiert dafür, noch schnell die Bahn zu schaffen, wenn man eine Mikrosekunde zu spät das Haus verlassen hat. :D
Mal sehen, ob mich die restlichen Stücke auch noch packen, aber bisher ist das bedeutend mehr, als ich erhofft habe.
Nichts besonders Anspruchsvolles, aber selten hat mir eine ganze CD in letzter Zeit so viel Spaß gemacht.

Sorry für den langen Text. :)

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