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Eines vorweg, außer ein paar Hits (aus dem Radio) kenne ich TH nicht. Aber das Posting von @bellamy reizt mich dann doch zu einer Antwort.
Erstens frage ich mich, seit wann eine Band „gut“ sein muß, um Erfolg oder eine Existenzberechtigung zu haben. Ich gehen mal davon aus, mit gut sei gemeint, daß man die Instrument (incl. Stimme) perfekt beherrscht. Wenn das ein Kriterium wäre, dürften es eine Menge Bands nicht geben, die allgemein sogar als Kult verehrt bzw. anerkannt werden (z.B. meine Lieblinge Motörhead).
Zweitens wird Zielstrebigkeit stets nur bei den Bands kritisiert, die einem nicht liegen. Da heißt es dann, sie täten alles für den Erfolg. Na und? Das tat Madonna auch. Und viele andere genauso. Und die wenigsten Bands werden wohl auf dem heimischen Sofa entdeckt, sie müssen im Gegenteil raus in die Welt und sich vermarkten.
Drittens ist es auch kein ganz neues Phänomen, daß sich vor allem junge Mädchen stark optisch orientieren. Das gab es schon bei den Beatles, den Stones und hunderten anderen Bands. Über die Musik sagt das aber gar nichts. (edit: Auch Jungs haben wohl ein gewisses Interesse an der Optik von Künstlern. Ob „Umbrella“ z.B. ein solcher Hit geworden wären, wenn Rhianna das doppelte wiegen würde und Akne hätte??)
Viertens frage ich mich, welche Rolle denn Bills sexuelle Präferenzen spielen? „Ich habe ja nicht dagegen, aber…“ ist ein Widerspruch in sich und klingt extrem verkrampft. Es ist wirklich scheißegel, wie Bill orientiert ist, ob er sich outet oder nicht. Es ist privat und macht seine Musik weder besser noch schlechter. Und ob hinter einem eventuellem Nicht-Outen die Plattenfirma alleine steht, oder ob das mit dem Aspekt, das TH alles für ihren Erfolg täten, zusammenhängt, ist Spekulation. Und es geht auch niemanden was an, außer ihm und seinem engsten Umfeld.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame