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Anonym
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Dennis BlandfordDas ständige Rumgehacke auf den 45“ des Jahres 1991 kann ich bezüglich Morrissey nicht mehr hören. Ich würde Geld zahlen, wenn er heute noch die Ausstrahlung und musikalische Zeitlosigkeit in Kompositionen wie „My love life“, „Sing your life“ oder „Our Frank“ auch nur halbwegs auf Rille bannen könnte. Ein swingender Roackabilly wie „The Loop“ der 1991 als Quasi-Audition für die neue Rockabilly Band nur B-Seite war, kam auf der 2009er „Tour Refusal“ als absoluter Crowdpleaser über die Rampe. Da wippt die Tolle, da schnalzen die Finger. Ich persönlich bin auch völlig OK mit „Pregnat fort he last time“, auch wenn es nirgendwo groß hervorgehoben wird. Mark Nevin hatte ein gutes Händchen und das Material ist leicht und zeitlos, nicht „dünn“ wie oft behauptet.
Ich selbst bleibe dabei: Morrisseys Singles nach 1997 sind – mit Ausnahmen natürlich – nicht meine „cup of tea“.
Alles richtig. „Piccadilly Palare“ und Stücke wie „Sister I’m A Poet“ oder „Jack The Ripper“ nicht zu vergessen. Ich habe den „Rockabilly-Morrissey“ geliebt. Klar hatte die Band ihre Schwächen, aber das konnte ich besser ignorieren als das Rock-Gebratze und das Autopilot-Songwriting von heute.
Ragged GloryWie könnte man einen so aufrechten wie schonungslos emotionalen Menschen nicht mögen. Musikalisch finde ich die Phase von „Maladjusted“ bis „Ringleader“ beachtlich bis bewegend. Seine frühen 45s, vor allem um „Kill Uncle“ herum, sind produktionstechnisch zu leichtgewichtig.
„Interlude“ mag ich sehr gerne, aber mehr als * * * 1/2 würde ich nicht geben. Dafür bekämen von mir fast alle Singles bis einschließlich „Dagenham Dave“ mehr Sterne als du zu spendieren bereit bist. Dass bei dir das Spätwerk so gut abschneidet und du fantastische Singles wie „Suedehead“, “Everyday Is Like Sunday“ oder „Piccadilly Palare“ dagegen so zurückhaltend bewertest, kann ich mir nur durch den zeitlichen Abstand erklären, mit dem du Morrissey entdeckt hast. Sei froh, dass wir uns nicht in den 90s begegnet sind – da hätte ich nicht so verständnisvoll reagiert und viele der frühen Mozzer-Singles auf eine Stufe mit dem Smiths-Output gestellt – und dabei handelt es sich seit immerhin über 20 Jahren um meine mit Abstand liebste Band.
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