Das ständige Rumgehacke auf den 45“ des Jahres 1991 kann ich bezüglich Morrissey nicht mehr hören. Ich würde Geld zahlen, wenn er heute noch die Ausstrahlung und musikalische Zeitlosigkeit in Kompositionen wie „My love life“, „Sing your life“ oder „Our Frank“ auch nur halbwegs auf Rille bannen könnte. Ein swingender Roackabilly wie „The Loop“ der 1991 als Quasi-Audition für die neue Rockabilly Band nur B-Seite war, kam auf der 2009er „Tour Refusal“ als absoluter Crowdpleaser über die Rampe. Da wippt die Tolle, da schnalzen die Finger. Ich persönlich bin auch völlig OK mit „Pregnat fort he last time“, auch wenn es nirgendwo groß hervorgehoben wird. Mark Nevin hatte ein gutes Händchen und das Material ist leicht und zeitlos, nicht „dünn“ wie oft behauptet.
Ich selbst bleibe dabei: Morrisseys Singles nach 1997 sind – mit Ausnahmen natürlich – nicht meine „cup of tea“.
„Interlude“ habe ich mir an einem warmen Septembertag 1994 in Ermangelung der nicht vorhandenen CD-Single, schlecht gelaunt, als 12“ gekauft (Little did I know).
Über die Kollabo wurde gerade von Mozzers Seite sehr viel geschrieben und Siouxsie dabei stets heftig kritisiert. Arrogant und herablassend sei sie gewesen. Pläne für ein dazugehöriges Video wurden wieder begraben. Später konnte man ja auch die komplette Solofassung von Morrissey hören, die aber – oh weh – nicht die Ausstrahlung dieser 12“ besitzt. Morrissey bringt die Wärme und Siouxsie eine Erhabenheit gepaart mit Eiseskälte, die einen vor Ehrfurcht erschaudern lässt. Die Single fiel nach dem prächtigen Erfolg von „Vauxhall“ im Frühjahr 1994 hinten runter und interessierte in UK niemanden. Ich halte sie bis heute für ein kleines, tottrauriges Juwel aus der besten Solophase. Auch die von Boz Boorer produzierte Instrumentalfassung auf der Rückseite reflektierte damals den nahenden Herbst und drohende Dunkelheit perfekt.
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"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before."