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Irrlicht Für mich ist „Moonchild“ eben nicht langatmig, sondern feinstes Garn, dessen Musterungen ich mit jedem Jahr etwas mehr auf die Schliche komme (…)
Danke für die Anregung! Ich habe mir gerade nochmals „Moonchild“ sehr aufmerksam angehört und muss sagen, dass ich das plötzlich mit anderen Ohren höre. Das ist wirklich eine ganz schöne Improvisation, die auch gut zur Ausdruckswelt des Textteils zuvor passt und diesen sozusagen nochmals instrumental ausführlich illustriert – auf lebendigere Weise, als ich’s in Erinnerung hatte. Das mit den „Musterungen“ hat mich irgendwie in eine ganz anregende Richtung gebracht. Ganz davon ab, dass die Interaktion der Musiker wirklich gut funktioniert, höre ich jetzt mehr als nur ausgewalztes Gepingel – da sind Phasen, die einander ablösen und gleichzeitig aufeinander aufbauen. Zum Schluss hin löst sich das Ganze dann ja in so einer pastoralen Idylle auf, die aber nicht zu dick aufgetragen ist. (Nebenbei ist die Abschlusstonart von „Moonchild“ die Dominante der Grundtonart von „Court of the crimson king“ – bei der engen Abfolge beider Stücke gewiss kein Zufall. Die Improvisation führt wohl gezielt darauf hin und verrät damit das Gespür der Band für übergeordnete Zusammenhänge auf dem Album.)
Obwohl ich um die Minute 8 herum immer noch ein bis zwei Minuten wahrgenommen habe, die mir zu uninspiriert und ideenlos vorkommen, hat mir der Hördurchgang eben das Stück viel näher gebracht. Manchmal merkt man halt ganz direkt, wie lohnenswert der Austausch in einem solchen Forum sein kann, wenn man sich aufeinander einlässt und nicht nur Schwanzvergleichsrhetorik verfällt.
Edit: Ups, mir fällt gerade auf, dass ich mich bei der Tonart von „Court (…)“ offensichtlich getäuscht habe. Der Schlussakkord von „Moonchild“ steht zwar wie erwähnt zum ersten Akkord des „Court (…)“-Refrains im dominantischen Verhältnis, aber die Grundtonart scheint mir dann doch wohl das e-Moll der Strophenteile zu sein. Na ja.
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