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nail75
@Asado: Es gibt hier im Forum einige Deutsche, die können nicht so gut deutsch wie Du. Warum brauchst Du eigentlich Deutschunterricht? Oder handelt es sich um Deutsch in der Schule?
Ich habe ein deutsches Gymnasium in Argentinien besucht, „Deutsch als Fremdsprache“ 3mal pro Woche á 2 Std., 5 Jahre lang. Dennoch habe ich das meiste gelernt seitdem ich mit meiner deutschen Frau in Deutschland lebe.
Das wird jetzt strebermäßig klingen, aber durch die jahrelange Lektür des Rolling Stone habe ich mir jede Menge an Ausdrucksformen aneignen können, die vom Goethe Institut nicht berücksichtigt werden, nicht, weil diese durch Fremdwörtern verseucht wären, sondern weil man sie „Im Hotel“, „Am Flughafen“, „In der Bäckerei“ usw. nicht braucht;-). Obwohl… vor ein paar Jahren habe ich das Wort „freilich“ in einem Gespräch mit Freunden eingebaut und sofort kam die Reaktion: „Hier im Odenwald versteht keiner was ‚freilich‘ bedeutet!“.:doh:
Counterfeit (oder gefälschte) CDs sind meistens sehr leicht zu erkennen, meistens an dem minderwertigen Booklet oder an fehlenden Labelangaben oder an überbordenden Rechtschreibfehlern oder an fehlenden Copyrightangaben usw. Wenn CDWow diese nach Deutschland liefern würden, dann wäre ihnen das schon lange untersagt worden.
Vielleicht weil ich einmal eine Erfahrung mit einem Counterfeit (schöner Euphemismus!) aus dem aussereuropäischen Ausland gemacht habe, bin ich etwas überempfindlich. Und die Fälschung war soooooooo grottenschlecht und schlampig, daß die Inlay-Card ein Foto des Originals war, aber die Songtiteln wurden darauf extra aufgedrückt mit Rechtschreibfehlern!!!!!!!!!! Ich schwör’s!!!!
Selbstverständlich habe ich die Scheibe nicht mal aufgelegt und sofort reklamiert, weil in der Artikelbeschreibung (es war ein eBay-Kauf) „original und neu“ stand. Es hieß dann : „Kann nicht sein! Die CD hat mein Cousin aus der Türkei mitgebracht!“* Und dann, zum auch gefälschtem Artwork: „Und ich dachte immer, das Wichtigste wäre die Musik“. No comments!!!!
* möchte damit keine Gefühle verletzen, aber auf den Strassenmärkten einiger Länder (meiner Heimat eingeschlossen) findet man alles mögliche…
Zu den politischen Aspekten wollte ich anmerken, dass früher viele im Westen Mao für einen ganz tollen Hecht gehalten haben, obwohl er Dutzende von Millionen von Menschen umgebracht hat. Dagegen ist das momentane Regime ja geradezu harmlos, auch wenn es schwerer Menschenrechtsverletzungen schuldig ist (und die betreffen keinesfalls nur Tibet, das sowieso im Westen aus unerklärlichen Gründen mit einer Art geschändetem Paradies gleichgesetzt wird). Wenn der Wohlstand in China weiter wächst, dann werden politische Reformen meiner Ansicht nach unausweichlich. Abgesehen davon können wir auf den Handel mit China sowieso nicht verzichten, selbst wenn einige Künstler (welche eigentlich?) ihre CDs dort nicht veröffentlichen wollen.
Blöd ist das es im Westen IMMER NOCH Menschen und Parteien gibt, die sich zum Maoismus bekennen, nach dem Motto „Na, und? Der Kapitalismus hat auch viel Schlimmes angerichtet und trotzdem…“.
Ich habe einmal gelesen, daß die Künstler, die an diesen „Free Tibet“-Festivals teilzunehmen pflegen (sprich Beastie Boys, Michael Stipe, Sean Lennon, Radiohead und der Rest des angeblich guten Gewissens des Rock), ihren Plattenfirmen untersagten, ihre Alben in China zu veröffentlichen, was als Protestform vielleicht etwas altmodisch aussieht, dennoch irgendwie konsequent.
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