Re: The Doors

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zeno-cosini

Registriert seit: 23.04.2007

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j.w.Wenn dem so wäre, wie rechtfertigst Du dann Kunst-/Literatur- und Musikwissenschaften? Wenn alles beliebig ist, wie kann dann anerkannte Kunst entstehen? Dann zeigt die Auflage von Stephenie Meyer, dass sie im Vergleich mit Autoren, die nur ein Zwanzigstel dieser erreichen, das hochwertigere Produkt darstellt, weil sie offensichtlich zwanzig Mal so viele Leser überzeugt. Oder Stichwort: Dieter Bohlen.

Richtig! Aber diskutieren hier Wissenschaftler miteinander? kramer gestehe ich durchaus einen mit Indizien und Zitaten unterfütterten Ansatz zu. Alles andere sind Meinungen und eigene Erlebnisse. Es ist durchaus nicht alles beliebig. Aber gerade hier ist viel von Emotionen zu spüren. Und in diesem Bereich gestehe ich jedem und jeder einen eigenen Blick auf die Dinge.

Ausserdem ist das, was Du anerkannte Kunst nennst, immer auch aus dem Blickwinkel der Zeit, in der dieses Urteil gefällt wird zu verstehen.
Gerade in der Literatur sind viele Autoren, die bspw. in den Sechzigern hoch in der Kritikergunst standen, heute fast vergessen (man denke nur an Günter Eich oder Eugen Gomringer). Andere, wie die Wohmann, kennen und schätzen die, die sie „damals“ gelesen haben.

Erfolg als solcher ist nicht zwangsläufig ein Indiz für hohe Qualität. Oft ist genau das Gegenteil der Fall, gerade heute, wo marketinggesteuerte Industrien uns immer wieder etwas verkaufen wollen und die Medien mit den immer gleichen Werbetexten überschwemmen, die uns dann im Feuilleton wiederbegegnen. Andererseits gibt es von der Kritik gefeierte Bands wie die Stones, die trotz erheblich schwindender künstlerischer Qualität dennoch weiterhin dickes Kritikerlob erhalten UND viel Geld verdienen. (Und natürlich gibt es die, die gefeiert werden und höchste Qualität abliefern…)

Was Stephanie Meyer schreibt, kenne ich nur dem Namen nach. Und mir die Zeit ebenso zu schade, mic h mit ihrem wie auch mit dem Werk Bohlens auseinanderzusetzen. Was ich von dessen Schaffen kenne, ist meiner Ansicht nach jämmerlich.

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