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Anonym
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wernerAußerdem weigere ich mich (wie zusehends mehr Menschen), sein Geschreibsel in seine „notebooks“ als Kunst anzusehen. Es war einfach Pennälerpoesie, Talent schien da nicht auf.
Welches Geschreibsel meinst Du? The Lords? The New Creatures? An American Prayer? Das „Paris Journal?“ Die „1965 Venice Notebooks“? Die „127 Fascination Box“? Bist Du sicher, dass Du z.B. „An American Prayer“ (das Gedicht, nicht das Album) überhaupt verstanden hast? Die vielschichtigen literarischen Anspielungen, Zitate und Verklauslierungen, die sich alleine in diesem Text verbergen, sind nämlich gar nicht so leicht zu dechiffrieren. Hier ist z.B. Ginsbergs „Howl“ allgegenwärtig, auch wenn „An American Prayer“ natürlich nicht dessen Qualität und Status hat, denn die (verzeihbaren) Schwächen dieser Arbeit liegen ebenso klar auf der Hand, wie seine offensichtlichen Stärken.
Davon abgesehen würde mich interessieren, warum die von Dir durchweg als Pennäler-Lyrik abgeschriebenen Morrison-Texte z.B. bei Michael McClure und unter anderem auch bei William Burroughs deutlich besser angekommen sind? McClure hat Morrison bei seinen dichterischen Vorhaben bekanntlich stets gefördert und Burroughs hat Teile von „Celebration Of the Lizard“ eingelesen. Ein Text, der übrigens deutlich von Dylan Thomas inspiriert wurde. Aber das weisst Du ja alles.
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