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wernerTut mir Leid, aber das ist DEINE These, die genauso falsch sein kann wie die, die du den Musikschreibern vorwirfst. Falls du dich mal in den Arbeitsprozess der Doors einarbeitest, dann wirst du sehr schnell herausfinden, daß in den letzten Jahren Morrison gerade noch physisch anwesend war, daß die Tracks standen, daß sie Morrisons Notebooks nahmen, sie ihm in die Hand drückten, und er einfach nur das absang, was dort stand. Dann legte er sich wieder in die Ecke. Natürlich hat er durch seine Stimme auch bei diesem Auftritt einen Beitrag geleistet, aber bitte, wie soll man das dann bewerten?
Im übrigen geht es mir auch weit weniger um den Beitrag Morrisons zu den Doors, sondern um sein „Ansehen“ als Lyriker und Fluxus-Künstler. Hier ist doch die Crux begraben: Daß man Schüler-Reime auf das Podest großer Autoren stellt. Mein Tipp: Lest mal die Veröffentlichungen Morrisons.
Natürlich muss man meine Ansicht da nicht teilen, aber selbst bei den Songs, bei denen in der von Dir beschriebenen Weise vorgegangen wurde/ werden musste bleibt sein Beitrag ein musikalischer (Gesangsmelodie?), auch wenn er teilweise nicht mehr kreativen Input gegeben haben mag als die anderen Nicht-Doors-Studiomusiker, die auf den Aufnahmen vertreten sind.
In Sachen Lyrik stimme ich Dir gerne zu. Aber m.E. stellst Du Morrisons Input bei den Doors als etwas zu gering da. Die Idee zu „Riders On The Storm“ kommt von ihm (z.B.), und in den neuen Liner Notes zu L.A. Woman schreibt Bruce Botnick: „Jim was all over the place with ideas and input“. Das mag in manchen Phasen anders gewesen sein, aber ihn (was die letzten Jahre angeht) pauschal zur Gesangsmarionette zu machen scheint mir nicht treffend.
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Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I]