Re: Bauhaus

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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foeDie Erwartungshaltung zu relativieren war sicherlich nicht falsch. Wobei mir die erste Hälfte des Albums ganz gut gefällt, bis zum 4. Song dachte ich schon Bender hätte was anderes gehört. Dann jedoch geht’s wirklich den Bach runter.
Vielleicht bin ich ja auf einem Ohr taub und der Bonus des Frühwerks spielt eine zu arge Rolle, aber aufgrund der ersten Hälfte, und dann noch „Mirror Remains“ und „Black Stone Heart“ von der zweiten, gibt’s immerhin *** – *** 1/2. Das ist natürlich, gemessen am hohen Standard der Frühwerke, nicht viel. Schade…

Natürlich sind die 80er-Alben – jedes für sich gesehen – eine schwere Bürde, an der selbstverständlicherweise die Band gemessen werden muß. Selbst 25 Jahre später, in denen Bauhaus-Epigonen sich gegenseitig abwechselten – und Bauhaus selbst wie eine Bauhaus-Coverband wirkten. Nun, die erste Albumhälfte ist zwar turbulenter, verliert sich aber zu oft in allzu unspektakulären Rockmuskelspielchen. Der späte Love & Rockets-Sound schimmert meines Erachtens allzu deutlich hier hervor – ohne jedoch wirklich ernsthaft Profil zu hinterlassen. Allgemein gesehen, traut sich die Band nicht das, für was sie einmal heiss und innig geliebt worden ist. Sprich, von Experimentierfreudigkeit keine Spur. In der Albummitte vernimmt man plötzlich ein paar zaghafte und allzu plump-anbiedernde Reminiszenzen an gloriose „Mask“-Zeiten. Nichts als eine ungelenke Verbeugung vor den eigenen langen Schatten der Vergangenheit. Die Atmosphäre von „Go away white“ ist eine seltsam sterile, Peter Murphy wirkt allzuoft uninteressiert, unwirsch und man mutmasst, daß er nur seinen Job herunterspult. Go away…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad