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Kapitän HaddockBis jetzt ist hier noch keine negative Einschätzung gestanden.
Dann wird´s aber Zeit.
Obwohl ich sie schon ein paar Wochen habe, habe ich sie instinktiv bislang links liegen lassen. Ein dreifach Hoch auf meinen Instinkt. Was für eine dröge Platte!
Und es ist keine Ry-Cooder-Platte, sondern, wie es auch schon auf dem Cover steht, „a record by Ry Cooder“. Er gibt den Regisseur, der sein Ensemble aufmarschieren und spielen läßt. Er hat nur leider vergessen, daß qualifiziertes Personal nicht ausreicht, es braucht auch ein Drehbuch, sprich Songs. Und da sind schon gewaltige Füller dabei, wie das von Cooder geschriebene „In My Town“.
Nein, das funktioniert nicht. Zeichneten sich seine frühren Alben durch diese einzigartige Melange der diversen Spielarten amerikanischer Volksmusik aus, so zerfällt jetzt alles in seine Einzelteile, die nebeneinder gestellt überhaupt keinen Sinn mehr machen. Daß ausgerechnet „3 Cool Cats“ der beste Song ist, spricht Bände.
Ry Cooder hat in den letzten Jahren zur Genüge unter Beweis gestellt, daß er musikalisch mit allen mithalten kann, egal ob Mexikaner, Hawaiianer, Inder, Afrikaner oder Kubaner. Wird Zeit, daß er wider unter Beweis stellt, daß er noch Songs schreiben kann. Die Lust auf’s Slide-Gitarrespielen hat er anscheinend eh schon lange verloren.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?