Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › Paul McCartney ∙ Chaos And Creation In The Back Yard › Re: Paul McCartney ∙ Chaos And Creation In The Back Yard
Fandest Du denn z.B. Driving Rain dann deutlich besser wegen der besseren oder anderen Musiker?
Nein, das finde ich überhaupt nicht.
Dann denke ich einmal weiter….
Aber es ist etwas zu erkennen. Jetzt psychologisiere ich einmal herum: Flaming Pie > Driving Rain > Run Devil Run > C & C I T B:
Das scheint mir doch eine Art Entwicklungsreihe zu sein. Ich habe damals gehofft, dass er nach dem Tod seiner Frau, einen musikalischen großen Wurf hinlegt, nicht damit gerechnet, dass er seine Zeit braucht. So weit ich mich erinnere, ist McCartneys Mutter auch an Krebs gestorben, so wie seine Frau.
Weltstar oder nicht. Auch nur ein Mensch und ein ziemlich verunsicherter dazu, meine ich, das Cover von Driving Rain ist gelinde gesagt Scheiße – aber sympathische Scheiße. Kein anderes Kaliber (gibt ja kein größeres) hätte sich so eine Spielerei geleistet. Wie ein kleiner Junge fummelt er mit der Kamera herum und macht dabei mehr oder weniger zufällig das Cover für Driving Rain.
Vorher noch einen Polaroid Umdruck für Flaming Pie, auf der letzten Seite ein Portrait von Linda McCartney. Damit das nachdenkliche Foto von Macca nicht zu depressiv erscheint, die bekerzte, fliegende Torte, eine Hommage an John Lennon, wenn ich recht erinnere. Beiden Alben sind die Fotos von der Aussage her sehr ähnlich ein nachdenklicher McCartney, der das Alberne aber nicht sein lassen kann.
Davon ist auf Backyard nichts mehr geblieben. Rückbesinnung auf dem Cover und Zeichnungen im Inlet. Und textlich ist es doch wohl zu merken, dass sein Leben eine andere Wendung genommen hat?!
Vorher noch:
Dann der Übergang mit Run Devil Run: Nur Cover Stücke. So macht man das, schaut alle her, da sind meine Wurzeln – Rock`n Roll und jetzt das sehr persönliche C&CITB.
Textlich hat er sich bei Flaming Pie und Driving Rain mit dem Abschied beschäftigt und einem kleinen Silberstreif am Horizont.
In der Öffentlichkeit wirkt McCartney auf mich oft sehr kindlich, die Grimassen, das Fingergefuchtel, das leicht manirierte usw.
Ich glaube das ist nun vorbei.
Meine kühne These: McCartney wird langsam Erwachsen – nun kommen die großen Alben.
Wenn nicht, dann bin ich ein Schafskopf!
PS: „Really Love You“ von Flaming Pie ist kein Supersong, aber Ringo am Schlagzeug. Klingt gleich viel geiler.
(Bin kein Psychologe, auch keiner, der ein Metronom wichtiger findet, als einen schleppenden Takt. Falls Fragen kommen.)
Clapete
--
Es ist alles gesagt, nur noch nicht von allen. K. Valentin