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Auch wenn das hier noch ein verhältnismäßig harmloses Beispiel ist: mich berührt diese Art von Selbstentblößung und Entäußerung in den virtuellen Raum eher unangenehm, einschließlich der hier dokumentierten Reaktionen, nämlich der dadurch veranlassten Anteilnahme von (uns) allen, die wir (alle) keine Ahnung haben, was wirklich Sache ist und keinerlei persönliche Beziehung zu ihm haben. Es ist schon tragikkomisch, wenn Adams bekundet, er wolle das bloggen lassen, weil es eigentlich lächerlich und unreif sei und dann alles sowieso nur wieder von der Öffentlichkeit falsch zitiert werde. Und hier werden jetzt tatsächlich schon wieder alle möglichen vermeintlichen Konsequenzen imaginiert (wird er jemals wieder musizieren? hat er einen tinnitus etc.). Dabei geht er offenbar noch bis März mit den Cardinals auf Tour, dann kann es ja doch eigentlich so akut auch nicht sein (auch nur eine Spekulation, vielleicht sagt er ja morgen auch die Tour ab… oder in 3 Monaten erscheint die nächste Doppel-LP). Wie sagte Joshua Tree so richtig:
Joshua TreeWie immer bei RA: abwarten.
Wenn andere Musiker aus welchen Gründen auch immer mal für ein Jahr einfach auf dem Sofa sitzen und Fernsehen schauen, ist das ja auch keine Sensation. Wie es mit seiner Gesundheit bestellt ist, wann er wieder Lust aufs Touren und Musizieren hat und ob die nächste LP erst in ein oder zwei Jahren erscheint, ob das überhaupt wirklich ein ernstgemeinter „Rücktritt“ sein soll, lässt sich alles meines Erachtens nicht aus dieser exhibitionistischen Momentaufnahme herauslesen, die jeder Mensch mit stabilem Seelenhaushalt allenfalls engen Freunden anvertrauen würde. Wenn nun nächsten Monat im Rolling Stone US steht, dass Ryan wegen Tinnitus nie mehr ins Studio geht und künftig nur noch Romane schreiben will, muss er sich jedenfalls nicht wundern über die böse Presse, die alles falsch versteht. Wird er aber.
Nehmen wir ihn doch einfach mal beim Wort: „happy for the first time in my life“, das ist kein Kondolenzgrund.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)