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Etwas, was ich eben gerade in einer PN geschrieben habe, will ich eigentlich hier auch noch mal posten:
Ryan ist psychisch sehr angeschlagen und das nicht erst seit gestern. Der lange Blog, in dem er seine Auszeit ankündigt, spricht Bände, ist in unglaublicher Offenheit geschrieben, macht deutlich wie sehr er zerrissen ist zwischen den Dämonen, die ihn umgeben. Und doch spricht daraus eine Klarheit und Entschlossenheit, die ich bei ihm selten so herausgelesen habe. Ich hoffe sehr, dass er das durchzieht und mal die Zwänge, die ihn treiben, abschneidet um Raum für seine anderen Bedürfnisse, die außerhalb der Musik liegen, zu finden. Dylan hat sowas ohne rumzubloggen gemacht, einen Motorradunfall inszeniert und ist abgetaucht – ich bin sicher, Ryan wird wieder Musik machen. Aber wenn das erst in 10 Jahren sein wird, fein, er hat uns in den letzten 10 so viel gegeben, wie andere in 30 Jahren und die meisten es nie zustande bringen. Ich hoffe sehr für ihn, dass er es schafft sein Leben auf andere Beine zu stellen und andere Prioriäten zu setzen.
Und ich kann ihn BTW sehr gut mit der Tinitus-Geschichte verstehen, ich hatte sowas vor 12 Jahren auch als ich damals 4 Tage die Woche in lauten Proberäumen verbrachte und auch sonst überall laute Musik um mich rum hatte. Und da habe ich auch ganz schnell aufgehört zu rauchen, super Motivation, wenn das Dauerpiepen im Kopf (das bei nicht wenigen wenn’s nicht besser wird ein Grund für Suizid ist) dadurch vielleicht weniger wird oder ganz, ganz vielleicht auch noch mal weggeht.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue