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Jay.re: Kinks Reissues
Ich habe mal die Suche bemüht und dabei zwei Empfehlungen gefunden. Sollte ich mich demnach eher um die Earmark/Sanctuary Ausgaben bemühen, die u.a. atom und Sonny trotz digitalem Mastering für akzeptabel halten. Oder die PRT Ausgaben, die Clau aufgrund des besseren Klangs favorisiert? Gerade bei den PRT Reissues listet Discogs ja diverse Ausgaben mit unterschiedlichen Jahrgängen.
Über weitere Eindrücke/Erfahrungen bzgl. dieser Reissues wäre ich dankbar.
Finger weg von den Earmark/Sanctuary-Ausgaben. Es gibt bessere und günstigere Alternativen.
Es gibt bei den Kinks folgendes Grundproblem: Originale PYE-Ausgaben sind weitgehend unbezahlbar und leiden häufig unter schlechter Pressqualität. Für ein gut erhaltenes Original von Village Green muss man mehrere hundert Euro ausgeben. Ich denke, das weißt Du.
Bei den Kinks hat man insofern Glück, als dass es ca. 1980 eine billige, aber sehr gut gemachte Reissue-Serie gab. Dieser erkennt man leicht an den hässlichen Re-Release-Aufdrucken in Stempel-Form auf dem Backcover. Das waren eigentlich die Ausgaben, die die 60er-Alben der Kinks überhaupt erst wieder bekannt gemacht haben. Diese Ausgaben sollten für 10 Euro pro Exemplar erhältlich sein, allenfalls Village Green ist etwas teurer.
Das ist der einfachste Weg, sich die Pye-Kinks-Alben zu beschaffen. Diese Ausgaben aus den frühen 1980er erfolgten in einer Zeit, als sich Pye zu PRT umbenannte, daher gibt es manche in dem hässlichen pink/violetten-Pye-Label, andere in dem grün-roten PRT-Label. Es gibt sie aus Deutschland, Spanien und UK, alle offensichtlich identisch. Die deutschen Ausgaben sind wohl mono für Face To Face, Arthur und Village Green und stereo für Lola und Something Else. Mit Ausnahme von Arthur, wo der Stereo-Mix weitaus besser ist als der Mono-Mix, sind das die Versionen, die „man“ will.
Es gibt aus England aus dieser Zeit auch Stereo-Ausgaben von Arthur, die ich besitze und Village Green, die ich nicht kenne. Diese sehen den deutschen Pye/PRT-Ausgaben sehr ähnlich, verwenden aber nicht eine sechstellige mit 200, 201 oder 202 beginnende Nummer, sondern eine die alte PRT-Nummer zusammen mit einer neunstelligen Nummer beginnend mit 801 (im Fall von Arthur).
Dann gab es Ausgaben aus dem Jahr 1987, die wohl von digitalen Quellen stammen. Die besitze ich inzwischen auch für Something Else, Village Green und Arthur. Sie klingen auch sehr gut (ich habe aber nicht detailliert verglichen) und bieten für Arthur und Village Green Klappcover, die die Billig-Ausgaben aus den frühen 1980ern nicht haben. Das Label ist weiß und sie haben nicht den hässlichen Stempel.
Wie es der Zufall so will, habe ich mich vor einigen Tagen mit einem Plattenhändler und Kinks-Fan unterhalten, der vertrat ebenfalls die Meinung, dass die Pye/PRT-Reissues die Ausgaben der Wahl sind. Im Steve Hoffman-Forum sieht es ähnlich aus.
Ich hatte hier mal einen Thread aufgemacht, um das alles zu verstehen. Da kamen sehr interessante Informationen zusammen, die es sich auch jetzt noch durchzulesen lohnt.
http://www.stevehoffman.tv/forums/showthread.php?t=212874
Oder ganz kurz: Clau hat Recht.
Wichtig ist aber – das hast Du ja auch schon erkannt – dass es zwei Pye/PRT-Reissues aus den 1980ern gibt, die einen von 1980, die anderen von 1987.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.