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Clem Snide kamen als Vorgruppe in Form von Eef Barzelay. Von Weitem sah er in seinem weißen Anzug aus wie der junge Tom Wolfe. Nur mit roter Baseballmütze. Knapp vierzig Minuten unterstützt von seiner akustischen Gitarre (ich vermute mal „Western“ *g*) brachte er – dargeboten mit viel Charme und Humor – Songs von den mittlerweile fünf Alben der Band. Für mich viel Unbekanntes, kenne ich doch nur das aktuelle. Den letzten Song gabs a capella und anschließend eine Anekdote über Ben Folds, die wir so alle noch nicht kannten. Jaha. Geheimnisse sind natürlich bei mir gut aufgehoben.
Ben Folds enterte die Bühne mit einem freundlichen „Guten Abend, Motherfuckers“. Das Trio waren die lustigen fünf, denn tatsächlich unterschied sich die Bandkonstellation in punkto Instrumente um nichts von Folds früherer Band. „Bastard“ eröffnete den Reigen großartiger Songs. Gespielt wurden (allerdings nicht unbedingt in dieser Reihenfolge)
Bastard
You To Thank
Jesusland
Landed
Trusted
Late
Prison Food
Annie Waits
Zak & Sara
Still Fighting It
Gone
Carrying Cathy
Rocking The Suburbs
Solo
Army
Lullabye
Brick
Evaporated
Eddie Walker
In Between Days
All U Can Eat
Hava Nagila
Bitches Ain’t Shit
Solo Encore
Gracie
The Luckiest
Encore
Not The Same
Philosophy
One Angry Dwarf
Großartig und entertainig die Zitate, die Folds in seine Songs einbaut, sein Humor, da er auch über sich selbst lachen kann. Das Publikum hat er stets im Griff und weiß es hervorragend zu animieren. Jan und ich waren Trompeten bei „Army“. Wer kann sowas schon von sich behaupten. Und – wie Jan schon schrieb – berherrscht Folds die Fähigkeit der Telepathie. Während zig Hunderte wild gestikulierend ihr Songwünsche wüst herausbrüllten, antizipierte Ben Folds die ruhigen Gedanken neben dem Pfeiler beim Mischpult und spielte „Gracie“ und „The Luckiest“. Sicherlich fehlte einiges wie z.B. „Ascent Of Stan“ oder auch „Mess“. Angesichts eines solchen Repertoires, aus dem er schöpfen kann, allerdings verständlich. Die Songs des neuen Album fügten sich nahtlos ein. „Trusted“ klang druckvoll und besser als auf „Songs For Silverman“. Dennoch, nach zwei Stunden und zwanzig Minuten war eine große Show vorüber. Hoffen auf ein Wiedersehen in den nächsten zehn Jahren.
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