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talking headDeshalb würde es mich ja freuen, wenn sich hier Zeitzeugen melden und uns berichten, wie sie das Konzert empfunden haben und welche Wirkung es auf sie hatte …
Nun ja, die Live-Übertragung auf dem DDR-Jugendsender DT64 wurde bei seiner abgelesenen Ansprache sekundenschnell auf null runtergepegelt (Erinnerungsprotokoll: „(…) ich spule hir nischt fur oder gegen eine Regurung in der Hofnuug das eines Dages alle ++++ (Ton weg) (…)“).
Im Staatsbürgerkundeunterricht und der Presse war die politische Wirkung des Konzertes ebenfalls Thema, allerdings eher in Richtung der U.S.A.-Kritik Springsteens.
Das Springsteen-Konzert war nur eines von vielen zu jener Zeit in Ostberlin und führte allein NICHT zum Mauerfall.
Mehr Akzente setze Joe Cocker, weil er als einziger „Weststar“ außerhalb Berlins aufgetreten ist. Noch heute wird das Dresdner Konzertgelände „Cockerwiese“ genannt. In der Breitenwirkung (auch weit nach den jeweiligen Konzertterminen) waren Ton Steine Scherben und Depeche Mode extrem wirkungsvoller. Die beiden sprachen die kritische (auch ältere) Generation und die ganz Jungen an. Beide waren absolute Superstars mit unzählig weitergegebenen Tonbändern/Kassetten.
Das Springsteen-Konzert war ein Highlight für die DDR und auch für mich persönlich, aber die Mauer fiel deswegen sicher nicht. Vergeßt nicht, David Hasselhoff war in Ost und West ein viel größerer „Star“…
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