Re: Stephen Malkmus

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observer

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Ich habe die Tradition der verpassten Malkmus-Konzerte gestern endlich gebrochen. Habe ihn nur einmal, zudem in schlechter Form, mit Pavement gesehen, bei den jeweiligen Solo-Touren kam immer was dazwischen. Gestern war er nun mit seiner Band The Jicks im KdW, einem mittlerweile wirklich sehr schönen Club in Hamburg. Zuerst gab es eine halbe Stunde oder etwas länger The Cribs. Knackiges Trio, aber in der Flut der „The“-Bands für mich austauschbar.
Was markante Musik ist, wurde danach von Malkmus vorgeführt. Er kann spielen was er will, es klingt so originär nach ihm, dass sich jeder Vergleich mit anderen Bands verbietet. ER ist der Maßstab.

Einflüsse findet man da in den entlegensten Ecken. Mal fliesst Blues, mal ein Schuss Doors-Psychedelic und ganz oft der gehasste Prog ein. Aber das ganz Wunderbare ist, dass es niemals muffig klingt. Da ist immer die ganz eigene Kauzigkeit im Aufbau der Stücke: dutzende kleine Finten und Unberechenbarkeiten, die dann gern mal von einer kleinen Pop-Melodie gekrönt werden. Live wird das von den Jicks noch ein wenig mehr ausgereizt als auf den Alben. Und überhaupt: so wuchtig habe ich die Malkmus-Stücke noch nie wahrgenommen. Insbesondere in der zweiten Hälfte war das wie ein Rausch.

Malkmus war übrigens sehr charmant aufgelegt, scherzte viel herum und ertrug sogar lächelnd die penetrante Pipi Langstrumpf auf Acid im Publikum, die irgendwie nur herumnervte.

Starkes Konzert!

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