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lathoFundamentalisten können nicht verstehen, dass es eine freie, ungelenkte Presse gibt.
Wo gibt es die denn?
Ist aber auch nicht das Thema hier.
Fakt ist, dass eine Zeitung der Meinung war, unter völliger Missachtung religiöser Gefühle anderer, Meinung zu machen.
Es ist ja nun nicht wirklich neu, daß die muslimische Welt, auf Witze / Satire über Ihre Religion sehr sensibel reagiert.
Die deutsche Öffentlichkeit, hat ein ähnliches Problem im Umgang mit Ihrer Vergangenheit.
Ein iranischer Präsident leugnet /bezweifelt den Holocaust, die deutsche Öffentlichkeit fordert den Ausschluss von der WM.
Im Auge des (neutralen) Betrachters mögen die Reaktionen überzogen sein, in der Sache sind sie aber auch nachvollziehbar.
Sowohl das eine (Mohammed-karikaturen) als auch das andere (Holocaustleugnung) sind Tabubrüche. Der eine erzürnt im Wesentlichen zwei Länder (Deutschland – Israel) der andere 1/6 der Menschheit.
Sicherlich hat sich die dänische Zeitung im Auge des aufgeklärten / liberalen Westeuropäers nichts vorzuwerfen, da Satire ja alles darf (selbst das bezweifele ich).
Aber ich halte es für typisch westlichen Kulturimperialismus wenn ich dann behaupte, der Rest der Welt hat sich gleichfalls dieser Sichtweise zu bedienen.
Ich halte mich für einen Verfechter der Pressefreiheit, bin aber der Auffassung das diese Freiheit auch eine Verantwortung mit sich bringt, und dazu gehört auch, dass ich Tabus nicht einfach mal so breche in der Annahme die „Betroffenen“ würden das schon genauso einordnen wie „mein Publikum“.
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Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten.