Re: Bruce Springsteen

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rotwal

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Der Spiegel sieht’s positiver:

http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,602255,00.html

Bruce Springsteen – „Working On A Dream“
(Columbia/SonyBMG, 23. Januar)

Erstaunlich früh ist er zurück: Bruce Springsteen, bester Live-Musiker des Planetens, nur echt mit E Street Band, Held der Arbeit, working for your love, working on the highway, working on a dream. Was zuerst auffällt: Anscheinend hat sich der Boss of it all diesmal bei der Cover-Gestaltung reinreden lassen. Von außen betrachtet sieht „Working On A Dream“ jetzt aus wie die neue Chris de Burgh. Und von innen?

Ein Narr ist, wer von Springsteen noch immer Jahrzehnt-Alben wie „Darkness On The Edge Of Town“ oder „Born To Run“ erwartet. Setzen wir daher beim großartigen „Magic“ (2007) an und fragen, ob Springsteen „Devil’s Arcade“ oder „Your Own Worst Enemy“ übertreffen kann. Er kann, zumindest wenn man den ersten beiden Stücken traut, die wieder einmal die beste Bruce-LP seit „Tunnel Of Love“ (1987) versprechen: Das achtminütige, lyrisch verdichtete „Outlaw Pete“ ist ein Cowboy-Traum mit Kiss-Zitat, der auch Arcade Fire eingefallen sein könnte, und „My Lucky Day“ reitet noch einmal auf den Schwingen des „Born To Run“-Giganten „Night“.

Der Titelsong, nur mäßig beseelt, aber lässig, nimmt das Tempo raus, und das kitschige „Queen Of The Supermarket“ („As the evening sky turns blue/ A dream awaits in aisle number two“) ist sicher nicht für Ehefrau Patti Scialfa bestimmt. „This Life“ beginnt wie „At My Most Beautiful“ von R.E.M, natürlich ein Liebeslied. Der gebellte Sumpf-Blues „Good Eye“ teilt die dem im letzten Jahr verstorbenen Danny Federici gewidmete Platte in zwei Hälften, es folgen das leichtgängige „Tomorrow Never Knows“, textliche Belanglosigkeiten, das karge „The Last Carnival“ und ganz zum Schluss „The Wrestler“: das Lied, das Mickey Rourke in Darren Aronofskys fabelhaftem Film in die Ewigkeit begleitet. „Have you ever seen a one legged man tryin‘ to dance his way free/ If you’ve ever seen a one legged man than you’ve seen me.“ Schön, dass wir noch einmal dabei sein durften. (7) Jan Wigger

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