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Anonym
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Nach den Jahren ist es doch schon merkwürdig, dass sich die halbe Welt immer noch anmaßt, darüber zu urteilen, ob diese Beziehung für Lennon gut oder schlecht war … als hätte sie „uns“ etwas weggenommen, als hätten „wir“ Anspruch auf Lennons wahre Talente. Blödsinn.
An jemand wie Lennon waren immer Erwartungshaltungen gerichtet. Dabei hatte er von unhörbarer Unfinished Music bis hin zu zähflüssig-breiigen Coverversionen für sich oder Nilsson lange und oft genug bewiesen, dass ihm diese am Arsch vorbeigehen. 80 hatte er halt Lust auf eine glatte Mainstream-Produktion. Punkt.
Für mich sah es damals danach aus als hätte er nach der Suffzeit mit Nilsson und den anschließenden Jahren aus „sitting here, just doing time“ zumindest wieder Bock auf seinen Job. Sonst wären das schnelle Folgealbum und eine Tour nicht in Planung gewesen. Kann natürlich sein, dass er auch während der Tour Yoko die Pantoffel ans Bett gebracht hätte – geht mich nichts an, sein Privatleben. Dass die Fähigkeiten eines Musikers dieses Kalibers still versickern, glaube ich allerdings nicht … einige wirklich gute Songs hätte er sicher noch geschrieben und sich nach Laune und Gelegenheit auch in andere Richtungen reaktiviert. Für’s dauerhafte Versteckspielen ist er zeitlebens ein viel zu unsteter, ruheloser und eitler Geist gewesen. Seine Großtaten gehören genauso zu ihm wie seine Banalitäten. Wer das nicht akzeptieren kann, hat an der Person John Lennon kein Interesse und pflegt seine Wunschvorstellung.
Der Hofacker… dIch finde es im Übrigen auch sehr gewagt, das Werk eines Künstlers an den Erwartungshaltungen des Publikums zu messen. ….
Richtig!
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