Re: John Lennon

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voodoo_child

Registriert seit: 10.08.2006

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John Lennon fehlte als Solist ein kreativer Gegenpol in Form von Paul McCartney (umgekehrt verhält es sich natürlich genauso!). Diese beiden Musiker konnten nur durch die Hilfe des anderen ihre Kreativität zur Gänze ausschöpfen – daraus resultiert schlussendlich ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis. Ich sage nicht, dass sie als Solisten schlechte Musik mach(t)en… aber sie sind meilenweit vom Niveau der Beatles-Periode von 1965 bis 1969 entfernt.

Ein gutes Beispiel für das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis ist der Song „Strawberry Fields Forever“. Ein fantastisches Songwriting von Lennon mit einem hervorragenden Arrangement, welches jedoch erst durch Paul McCartney veranlasst wurde (ich meine die Orchestrierung)!
Paul McCartney hat John’s Songs harmonisch abgerundet und letzterer brachte Ecken und Kanten in McCartney Kompositionen, so könnte man das in etwa zusammenfassen.

John Lennon hat als Solist eine respektable Musik gemacht, aber die wirklich guten Songs kann man sich an den 10 Fingern abzählen. Schlicht aus dem Grund, da ihm stets ein kreativer Gegenpol fehlte, wodurch Rohdiamanten wie beispielsweise „Going Down On Love“ und „Scared“ nie geschliffen werden konnten.

Ich habe trotzdem einen Gefallen an John’s Musik gefunden, da sie so ehrlich und authentisch ist. Meine Highlights sind: „God“, „Isolation“, „How“, „How Do You Sleep“, „Woman“, „Imagine“, „Real Love“ (nur mit Piano begleitet), „#9 Dream“, „Instant Karma“ und „Old Dirt Road“.

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