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Von Lennon’s Tod erfuhr ich auf der Heimfahrt in der S-Bahn. Zwei Frauen mir gegenüber erzählten von nem Beatle, der ermordet wurde. Auf meine Nachfrage konnten sie aber auch nichts genaues sagen.
Zuhause sah ich es dann in der Tagesschau.
War dann schon sehr schockiert, auch wenn ich damals mit Beatles und Lennon gar nicht soviel anfangen konnte. Aber dass da irgendwas kaputt ging, in dieser friedensbewegten Zeit, dass ein Teil des Traums zerplatzte, das war mir durchaus bewusst.
Für mich war tatsächlich paar Monate später der Tod von Bob Marley um einiges schlimmer. Marley war für mich neben Zappa zu der Zeit (und bis heute) der Größte. Seine Musik, seine Texte, seine Persönlichkeit haben mich um vieles mehr berührt. Die Nachricht von seinem Tod war für mich, auch wenn man täglich damit rechnen musste, dann doch ein riesiger Schlag.
Hab mich damals in mein Zimmer zurückgezogen, Coming In From The Cold aufgelegt, und bei der Stelle, wo er „In This Life, In This Oh Sweet Life“ förmlich herausschreit, da sind sehr viele Tränen geflossen. Marley’s Tod war sehr schrecklich für mich damals.
Auch Zappa’s Tod war irgendwie seltsam. Ne Kollegin erwähnte das so beiläufig in der Frühstückspause. Sie hatte das am Morgen in den Nachrichten gehört. Irgendwie drang das gar nicht so richtig zu mir vor. Die wussten ja nicht, was Zappa für mich bedeutet, und ich hab das irgendwie nicht richtig wahrgenommen. Zwar wusste ich von seiner Krankheit, aber nicht, dass es wirklich so schlecht um ihm stand.
Erst drei Tage später, als sie in einer alten Fabrikhalle ne „Trauer-Party“ veranstalteten, mit Musik von ihm und Video-Einspielungen, als sie dann „Watermelon In Easter Haye“, das fiktive, anrührende und letzte Gitarren-Solo von Joe auf Joe’s Garage spielten und Bilder von ihm über die Leinwand liefen, da lagen sich mein Freund und ich in den Armen und haben drauf los geheult.
Da wurde mir erst richtig bewusst, dass es jetzt vorbei ist, dass ich ihn nie mehr live sehen werde, dass ne Ära zu Ende ist. Da war ich dann ziemlich am Ende für längere Zeit.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102