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BgigliHendrix spielt sich durch einen unglaublich konzentrierten, energetischen, emotional inspirierten Set. Seine Rhythmus-Licks auf den ersten drei Tracks und insbesondere auf Stone Free sind ob ihres präzisen Timings phänomenal. Nur sein Gesang leidet des öfteren unter Intonationsproblemen, was wohl der großen Hitze an dem Abend geschuldet ist. Voodoo Chile ist ein Killer, …Watchtower leidet unter dem nicht gelungenen Gesang, hat aber ein großartiges Gitarrensolo. Zum Schluss gibt’s zum Feuerwerk die Hymne. Wo sie in Woodstock noch Poesie war, wird sie hier tatsächlich zur grotesken Fratze Amerikas zerlegt und mündet in eine bewunderungwürdige Darbietung von Straight Ahead, das erst posthum veröffentlicht wurde.
Der Sound ist gleich mehrere Klassen besser als der um ein halbe Stunde gekürzte Mitschnitt in der Stages-Box von 1991. Die Klangbalance ist deutlich besser, das Publikum steht nicht mehr hinter einem Vorhang sondern ist Teil des Geschehens, Cox‘ Bass steht im Raum und bietet endlich klangliches Fundament und Mitch Mitchell trommelt leicht halbrechts im Hintergrund. Alles hat natürlichen Raum, soweit man das bei elektrisch verstärkten Instrumenten sagen kann, und nicht mehr diese komprimierte Miniaturbühne wie in der älteren Überspielung. Kurz, diese Aufnahme kann man ohne Abstriche genießen. Klasse Veröffentlichung und wenn die Albert-Hall-Bearbeitung so ausfällt, braucht man sich keine Sorgen mehr zu machen.
Vorbildliche Beschreibung, die selbst mir Hendrix-Gelegenheitshörer wieder Lust auf den alten Soundabfackler macht.