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otisWas soll schon heißen „bester“Gitarrist? Aber wer ist Trower, wer Stevie Ray? Womöglich Clapton, Knopfler oder gar Lukather noch?
Sicher gab es Gitarristen, die technisch versierter waren als er und mit ihrem Instrument (dennoch) Elementares auszudrücken in der Lage waren (was die allermeisten nicht sind), aber wer hat jemals mehr mit einem Ton, einem Lick, einem Feedback auf den Punkt gebracht als Jimi. Natürlich ist er der größte.
Und jeder der ihn auch nur zu kopieren versuchte, hätte nun so ganz und gar nichts verstanden von Musik.
Yep, er ist der Größte – aber nicht nur wegen seines Ausdrucks, finde ich.
Niemand hat beispielsweise so flüssig, mit so viel Eleganz und zugleich ungeheuer einfallsreich improvisiert.
Und während andere Gitarristen und generell Musiker nahezu immer ihre Tonleitern mitwandern, also gewissermaßen „vertikal“ spielen, hat man bei Hendrix den Eindruck, dass er den Kasakaden und Entwicklungen seines „Flows“ souverän gegenübersteht, fast immer weiß wo er ist, was er macht und spielt, jederzeit in der Lage, einen „horizontalen“ Weg zu finden.
Darüber hinaus sind die allermeisten Sounds der nach ihm kommenden Rockgitarre zumindest im Ansatz bei ihm irgendwo vorweg genommen. Der Transistor-Roland Chorus (was Wunder, er hatte ja nur Röhrenamps) und (würg, aber wahr) das Fingertapping – von Van Halen bekannt gemacht -, sind so ziemlich die Einzigen, die mir einfallen, die nicht direkt oder indirekt auf ihn zurück führen. Hendrix hat den Sound der E-Gitarre revolutioniert, er hat dieses Instrument sozusagen allererst „erfunden“.
Daneben hat er nach allen Überlieferungen ein absolutes Gehör gehabt, er hat neben den Konzert-Impros überragende Kompositionen hinterlassen, zu schweigen von seinen Fremdkompositions-Interpretationen.
Hendrix ist daher für mich nicht nur locker mit einem Geigen-Virtuosen wie Paganini gleichzustellen, sondern durchaus mit jemand wie Mozart oder Bach auf eine Stufe zu stellen: Im Minimum ein überragender Jahrhundert-Musiker.
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The only truth is music.