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Wo hast Du gesessen? Ich saß direkt vor der Bühne links vor Chris.
Deine Beschreibung deckt sich mit meinem Eindruck, für mich war es das ersten CC-Concert, aber wenn ein „alter Fan“ das genauso sieht umso besser. Meine Review für regioactive.de ist folgende:
Chris Cacavas – Ebene 3, Heilbronn – 16.02.10
Der Wahl-Karlsruher aus Tucson, Arizona tourt mit seinem aktuellen Album „Love’s been discontinued“ im Gepäck durch die Republik und erteilt seinen Mitbürgern eindrucksvollen Anschauungsunterricht in Sachen Roots-Rock. Auch Heilbronn kam in den Genuss einer solchen Demonstration, die leider an diesem Faschingsdienstag viel zu karg angenommen wurde.
Chris Cacavas ist schon seit langem weitaus mehr als nur der Keyboarder von Green On Red, der legendären Band aus Tucson, Arizona. Er hat sich als Sideman und auch als Solokünstler betätigt und lebt schon seit längerem in Deutschland, genauer gesagt in Karlsruhe, der Liebe wegen. Und es gibt hierzulande auch eine Plattenfirma (BlueRose), die sich mittlerweile für die gesamte Americana-Szene zu einer Top-Adresse gemausert hat und bei der auch Cacavas Kollegen aus Green On Red-Zeiten oder auch Freunde wie Steve Wynn untergekommen sind. Auf diesem Label hat er jetzt nach einer 5-jährigen Pause (als Solokünstler, nicht als Musiker!) sein neues Soloalbum „Love’s been discontinued“ veröffentlicht. Weil also Deutschland, genauer gesagt der Südwesten seine neue Heimat ist, wird dort auch sehr flächendeckend getourt. Die Ebene 3 in Heilbronn ist ein angenehm beschaulicher Ort für Konzerte, die knapp 100 Besucher, die es an diesem Abend in den Club gezogen hat verteilen sich optisch vorteilhaft an die Tische im Auditorium. Ob es am Fasching liegen mag, dass so viele Plätze frei bleiben, wird ungeklärt bleiben, Cacavas nimmt es mit Humor und verweist an einigen Stellen launig auf die Umstände der närrischen Tage. Überhaupt machen seine Ansagen, zwischen angelerntem Nordbadisch und vertrautem Englisch oszillierend, einen nicht unerheblichen Charme dieses Konzertes aus. Nicht selten beginnt ein Satz in der einen Sprache und endet in der anderen. Seine Stimme erinnert an vielen Stellen, insbesondere in hohen Lagen, sehr an Neil Young: „Other side“ weckt beispielsweise Erinnerungen an den „Ambulance Blues“ von „On the beach“, keine schlechte Referenz fürwahr!
Chris und seine deutsch-italienisch-amerikanische Band sind bestens aufeinander eingespielt – man braucht keine Setlist und auch meist keine Ansagen welches Lied wohl folgen wird. Das aktuelle Album dominiert die (ungeschriebene) Setlist und erweist sich erwartungsgemäß als starkes Material, das es schafft auch live vollends zu überzeugen. Cacavas, der den Abend über das Keyboard fast ausschließlich seinem amerikanischen Mit-Musiker Jesse Wilder (der auch Gitarre spielt) überlassen wird, stellt indes unter Beweis, dass er auch als Gitarrist eine gute Figur abgibt. Wilder verdient eine besondere Erwähnung, als perfekte Unterstützung für Cacavas, der nicht nur seine Keyboardparts umsetzt (während sein Boss Gitarre spielt), sondern auch noch im Versuch Neil Young zu beerben bei „California“ ein Gitarrensolo vom Stapel lässt, das Onkel Neil fürwahr zur Ehre gereicht hätte. An Ende des regulären Sets artet „Better days“ in ein psychedelisches Soundgewitter aus Feedback und Effektorgien einschließlich Megaphoneinsatz aus.
Der Zugabenteil beginnt mit der dritten brandneuen, unveröffentlichten, Nummer des Abends – die beiden ersten hatten immerhin schon einen Titel, dieser jedoch noch nicht einmal einen Arbeitstitel („no working title – gar nix! “ – O-Ton C.C.) zu haben. Ob es die Refrain-Zeile “ I can taste your kisses on my lips“ oder das in der Strophe eingebettete “ Start up brave and end up scared“ werden wird, werden wir erfahren wenn das nächste Werk von Cacavas diesen Titel enthalten wird. Mit „Pale blond hell“ und „The Big Joke“ wird das Haus noch mal gewaltig gerockt – kurz danach gesellt sich Cacavas zu den Bekannten im Publikum und scheint sich tatsächlich heimisch zu fühlen. Hoffen wir, dass bis zum nächsten Werk und der nächsten Tour nicht wieder fünf Jahre vergehen!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue