Antwort auf: Chris Cacavas Orchestra

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stefane
Silver Stallion

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Am Dienstag spielte Chris in der Ebene 3 in Heilbronn.
Der Club ist auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig; untergebracht im obersten Stockwerk eines Kino-/Restaurant-/Einkaufscenter-Komplexes; dachte schon, wo bin ich denn hier gelandet. Der Club selbst ist aber dann recht nett und intim.
Leider dann nur knapp 100 Besucher; obwohl, für Faschingsdienstag und Ferienzeit vielleicht gar nicht so schlecht.

Großes Plus: der Sound war absolut phantastisch; sehr voll und mit Druck, dabei aber differenziert, mit toller Balance zwischen Stimme und Instrumenten, dabei auch sehr klar, aber überhaupt nicht schneidend in den Höhen.
Mit einem Wort: optimal ausgesteuert!

Chris und Band (Filippo Constanza – b, Wieland Rochel – dr, Jesse Wilder – g, keyboards) betraten dann überpünktlich kurz vor 21 Uhr die Bühne.
Das Mitwirken von Jesse Wilder (aus seligen „Slivers of Hope“-Zeiten) verleiht der Gruppe m.E. eine zusätzliche Dimension. Hatte Chris schon letzten Mai bei einem „Probeauftritt“ im Stuttgarter Lab gesehen (ohne Jesse Wilder); sehr, sehr gutes Konzert, aber Jesse gibt der Gruppe einfach mehr Dynamik, mehr Farbe, mehr Schattierungen, mehr Differenziertheit und Vielschichtigkeit.

Ohne weitere Umschweife los ging’s dann mit „Stupid“, einem Song aus dem Album „Anonymous“ (das überhaupt an diesem Abend gut vertreten war (nichts dagegen einzuwenden!)), gefolgt von „Let Me Hear“ aus dem neuen Album „Love’s Been Discontinued“, „Disappear“ (wiederum aus „Anonymous“) und dann „Other Side“, dem Opener des neuen Albums.
Das neue Album war dann im weiteren Verlauf gut vertreten („Tenderly“, „Who’s Your Whore?“, „I Bow Down“), aber auch Klassiker wie z.B. „California (Into the Ocean)“ (aus „Bumbling Home from the Stars“) wurden geboten.

Höhepunkt des Konzerts und absolutes Highlight des Abends für mich dann der Closer des regulären Sets: „Better Days“ (aus „Self Taut“), m.E. einer der besten Songs von Chris.
Geboten in einer 10 Minuten-Version: feedbackgetränkt, ständig auf- und abschwellend, ein Monolith!

Chris und Band boten dann noch zwei Zugabensets.
Beim letzten Song der ersten Zugabe hieß es dann:
„Her Face Was White as Meerschaum
Washed Up by the Sea
Her Hair Was as Yellow
As a Field of Blowing Wheat
Her Name I Don’t Remember Too Well
Pale Blond Hell“
Schön, den Titelsong des ’94er-Albums „Pale Blond Hell“ mal wieder live zu hören.

Fazit: Chris und Band in ganz, ganz großer Form.

Wer noch die Chance hat, sollte auf alle Fälle einen der ausstehenden Termine wahrnehmen:
18.02. Nürnberg – K4
19.02. Bad Frankenhausen – Panorama Museum
20.02. Meidelstetten – Adler
21.02. Waldkraiburg – Haus der Kultur
05.03. Langenau – Café Kapilio
06.03. Pforzheim – Café Exil

Werde Chris und Band auf jeden Fall nochmal im Kapilio in Langenau sehen.
Vielleicht schaffe ich’s am Samstag auch irgendwie nach Meidelstetten in den Adler.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)