Re: Ryan Adams – Cold Roses

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sonic-juice
Moderator

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Krautathaus
Den Vergleich mit Tweedy scheue ich nicht. Er hinkt nur aus einem Grund: Tweedy veröffentlicht deutlich selektiver als Adams, und hatte eigentlich nur bei der „Mermaid 2“ eine kleine Schwächeperiode.

Wenn ich die 3 besten Adamsalben (CR, Gold und Heartbreaker) mit den 3 besten Wilco Alben (BT, YHF und Summerteeth) vergleiche, würde ich zwar Wilco immer noch leicht favorisieren, aber eine Liga paßt da nicht dazwischen.

Ja, kann Deine Seite gut nachvollziehen, und der Rest ist wohl einfach die Frage, wie gut ein Album sich im jeweiligen Gehör festsetzt.
Die selektive Veröffentlichungspraxis von Tweedy hätte m.E. jedenfalls auch Adams gut gestanden und spricht daher eben grade für Tweedy. Wenn ich meine Lieblings-Wilco-Alben („Being There“, „YHF“ und „Ghost Is Born“) mit den bevorzugten Adamwerken (Strangers Almanac, Heartbreaker, Gold) vergleiche, dann ist das für mich schon ne andere Liga, weil bei Wilco viel mehr gewagt und auch gewonnen wird, da eine spürbare kreative Entwicklung zu beobachten ist und fast jeder einzelne Song eine kleine Insel ist, während bei Adams selbst das Werk mit den vielleicht besten Einzelsongs „Gold“ zu lang ist und auch manches langweiliges und überflüssiges bietet.

Ansonsten klingt halt „Cold Roses“ für mich zu sehr nach: „ich geh mal ins Studio mit ein paar Freunden und spiele ohne Schnörkel schnell was ein“. Es spricht für Adams Songschreiber-Talent, dass das trotzdem noch gut geht, aber es zeigt auch, dass er offenbar keinen großen Ehrgeiz mehr hat, ein wirklich großes, überraschendes, sorgfältig arrangiertes Werk abzuliefern, das vielleicht auch mal die Genregrenzen überscheitet (deswegen m.E.: zweite Liga).
Und dann spricht natürlich gegen Adams vor allem, was er eben auch veröffentlicht hat, RockNRoll und Demoliton (brrr) sowie Jacksonville und Love is hell (naja), und die Gesamtbilanz deutlich trübt.

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