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Originally posted by otis@16 Aug 2004, 12:15
andererseits möchte ich dir bzgl punkt 1 und 4 ziemlich widersprechen. wenn etwas für viele kenner eine gewisse bedeutung erlangt hat, bemühe ich mich zumindest darum, dieser bedeutung nachzuspüren. wie oben bei dir ja auch. deshalb verbiege ich mich aber in keiner weise. ich muss die smiths nicht zum besten für mich machen, was es gibt, um dennoch erahnen oder gar verstehen zu können, wieso sie für viele sooo wichtig und warum sie soo gut waren in ihrer zeit. dies ein weiterer grund im übrigen, warum ich diese sternerei und besten-polls nicht mag.
… ist alles korrekt angekommen …
Die obigen Passage Erstens und Viertens sind natürlich pointiert formuliert.
Das heisst nicht, dass einmal in einer Schublade immer in einer Schublade. Milestones habe ich vorletzte Woche 2 x gehört und Elvis Costello This Years Model vergangene Woche ebenfalls 2x.
Aber keine 10x, nur um festzustellen, dass ich mich persönlich 9x in der Einschätzung nicht getäuscht habe.
Kennst ja das weitere Beispiel, dass ich es vor 6 Monaten auch mit Nick Drake wiedermal versucht habe.
Ich sage nur, dass man das Selbstbewusstsein haben darf und soll, Alben die Everybody's Darling sind auch mal minderzuschätzen und nicht suchen suchen suchen soll, nach dem Moment der alles auflöst. Lohnt sich meistens nicht.
Also bemühen ja, aber nicht immer und immer wieder versuchen das aufzuspüren, was diese sooo viele daran erkennen. Liegt sicher auch ein stückweit an der jeweiligen persönlichen Perzeptionserfahrung. Mir ging es relativ selten so, dass sich eine erste Einschätzung grundlegend veränderte, sie hat sich höchstens verfeinert.
Deshalb verwende ich inzwischen nur noch „etwas“ Energie darauf, Musik zu verstehen, die andere und ich nicht überragend beurteilen. Aber nicht mehr volle Kraft. War früher anders. Früher wollte ich mit aller Macht (z.B.) Keith Jarrett gut finden. Was hab ich mir den schönhören wollen. Erfolglos. Wenn er mir wieder zuläuft, bekommt er seine Chance, aber ich suche Jarrett nicht mehr und kämpfe nicht mehr um ihn.
Ein anderer Punkt ist natürlich das neugierige Interesse, verstehen zu wollen, was andere an Musik überragend finden, die einem nur wenig bis durchschnittlich gibt. Diese Neugier soll sein und muss sein. Sonst mutiert man zum stilistischen Dinosaurier.
Ähem …. gehört das jetzt alles hierher oder ins Philosophicum …
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