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Mein erster Höreindruck ist schon mal positiv. Ich muss aber dazusagen, dass ich die Platte erst dreimal gehört habe; das ist zu wenig für ein Urteil. Die Alben der Go-Betweens sind nach meiner Erfahrung Grower. Das hat mir bei BYBO gerade gut gefallen, dass das Album scheinbar unscheinbar daher kommt und sich allmählich als sehr stark erweist: im Laufe des Jahres ist es in meiner Wertschätzung von * * * 1/2 über * * * * auf * * * * 1/2 gestiegen. „Oceans apart“ ist im Vergleich dazu üppiger produziert und arrangiert; das kann für manche den Zugang vielleicht erleichtern, auch wenn andere sich von den Sounds irritiert fühlen.
Das Album geht auch gleich gut los, das muss man der Band lassen. „Here comes a City“ von Robert ist der kraftvollste Song der Platte und „Finding you“ von Grant ist einer der schönsten. Beide kommen mir ziemlich perfekt vor. Die „City“, der man sich da nähert, ist Frankfurt: das gefällt mir! Beim vierten Song, „No Reason to cry“, kommt die erste Irritation: Man muss sich auf ungewohnte Keyboardsounds einrichten – ein einfaches Motiv aus wenigen Noten und dazu flächige Klänge, wie ich sie noch nie auf einem Go-Betweens-Album gehört habe. Das muss man nicht mögen – mich stört es hier allerdings nicht. Überhaupt habe ich an den ersten fünf Songs bislang nichts auszusetzen. Lediglich „Boundary Rider“ wird m.E. zu schnell ausgeblendet; ich hätte den Hintergrundgesang gerne etwas länger gehört.
Die zweiten fünf Songs gefallen mir noch nicht so gut. „The Statue“ von Grant ist der einzige Song auf dem Album, bei dem die Produktion mich bislang wirklich stört: ohne diese Keyboards wäre dieses Lied mir lieber. Aber mal abwarten; vielleicht gewöhne ich mich dran. Die beiden letzten Stücke, „This Night’s for you“ und „The Mountains near Dellray“, finde ich allerdings sehr gut.
Was ich hier wieder nicht höre, ist DIE HITSINGLE. „This Night’s for you“ könnte man auskoppeln, aber da weiß ich auch noch nicht, ob das wirklich der Smash ist.
Robert Forster scheint in recht aufgeräumter Stimmung zu sein, Grant McLennan ist etwas melancholischer drauf, so kommt es mir vor. Den Eindruck, Forster habe diesmal die besseren Songs geschrieben, kann ich bis jetzt nicht nachvollziehen. Die McLennan-Songs sind jedenfalls nicht schwächer; zwei davon haben halt diese ungewohnten Keyboards, das ist alles.
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To Hell with Poverty